Spass am Hobby > Technik > Technik – Lautsprecher-Grundlagen > ARTA #8

Optimierungen auf Grund der Messungen (ARTA #8)

1: Allgemeines
2: Einstellungen unter Windows 10
3: Einstellungen in ARTA
4: Frequenzgangmessung des Endverstärkers
5: Mikrofonkalibrierung
6: Frequenzgangmessung eines Lautsprechers (mit „Rezept“)
7: Impedanzmessung eines Lautsprechers
8: Optimierungen auf Grund der Messungen
9: Messungen von TSP-Parametern (in Arbeit)
10: Messung des Klirrfaktors (THD) mit STEPS (in Planung)

Was macht man nun mit den gemessenen Daten?

Fangen wir mit LIMP an:

Die Box ist zu klein gebaut. Will man den für dieses Chassis tiefstmöglichen Bass, muss das Gehäuse 6 bis 7 Liter groß sein. Allerdings sinkt dadurch die Belastbarkeit des Chassis und er wird schneller an seine Grenzen kommen. Will man eine kleine Box mit Tiefgang und geringer Lautstärke bauen, könnte es eher so etwas, wie die „Knalltüte“ werden.
Ansonsten sind aus der Impedanzmessung keine weiteren Optimierungen für mich erkennbar. Nur falls man derartige Boxen an einem Röhrenverstärker betreiben will, müsste man sich um einen möglichst geraden Impedanzverlauf mit entweder 4 oder 8 Ohm kümmern.

Welche Verbesserungen ergeben sich aus den ARTA-Messwerten?

Da ich bei gleichem Messaufbau bei geänderten Lautsprechern „gute Werte“ gemessen hatte, gehe ich von einer brauchbaren Messung der Basar-Box aus. So sah es als Messung und als Simulation aus:

 

Um sicherzugehen, dass die Messung einigermaßen stimmt, kann man noch unter einem horizontalen Winkel von 30 Grad messen. Um dem 1kHz-Buckel auf die Spur zu kommen, sehe ich mir noch das Wasserfalldiagramm an:

Ups! Das ist Schrott! Da gibt es Klärungsbedarf bei den Einstellungen in ARTA! Wer hilft?

Die zweite Sache, die mich etwas stört, ist der ansteigende Hochton. Ich würde mittels der Simulation (Programm BoxSim) die Weiche so verändern, dass der Hochton auf dem gleichen Pegel spielt, wie der überwiegende Teile des Lautsprechers. Bei hochwertigeren Lautsprechern muss man sich die Sache aber auch unter verschiedenen Winkeln ansehen. In der Simulation gibt es dafür den „Energiefrequenzgang“, mit dem man einen Eindruck bekommen kann. Unter einem anderen Reiter wird bei BoxSim aber auch der Frequenzgang unter den verschiedensten Winkeln angezeigt. Bei meinen Messungen habe ich mir diese Mühe dann nicht mehr gemacht, wenn die Simulation passt.

Mehr Gehirnschmalz würde ich in diese preiswerten und recht kleinen Boxen nicht hineinstecken. Besonders wenn man weiß, dass „Little Grandson“ (DAUmino M) das alles schon fix und fertig bietet, was man von solch kleinen Boxen erwarten kann! Die „DAUmino S“ wäre so groß (oder so klein), wie meine Basarbox und würde mit Sicherheit ausgeglichener klingen. Wenn es so klein sein soll, dann wäre die nicht von mir getestete „DAUmino S“ meine Empfehlung, allerdings nur mit dem Hintergrund, dass sie sehr ähnlich zur „DAUmino M“ sein müsste, die mir sehr gut gefällt! Was lernt man daraus? Man sollte als erstes klären, wozu man den Lautsprecher braucht und danach, ob es diesen schon fertig oder als (getesteten) Bausatz gibt. Eine Eigenentwicklung ist immer ein Risiko, besonders für Einsteiger!

Für einen besseren Klang müssen also diese Dinge geändert werden:

  1. Größeres Gehäuse für tieferen Bass bei geringerer Belastbarkeit.
  2. Reduzierung des Hochtonanstiegs durch Veränderung der Weiche.
  3. Sollte der 1kHz Buckel durch eine weitere Messung bestätigt werden, so müsste hier ein Bandpass nach Massse im Zweig des Tieftöners eingebaut werden.

Ich habe mich mit diesem Artikel besonders bemüht, Einsteigern die Sache schmackhaft und möglichst verständlich zu machen. Vielleicht habe ich es sogar so einfach erklärt, dass sich der ein oder andere so fühlt, als könnte er nun in seinem ersten Versuch seinen Lieblings-Lautsprecher entwickeln und bauen. Ich freue mich, wenn ich so gut motivieren konnte, aber es macht mich traurig, Dich dann als Gleichgesinnten für dieses Hobby zu verlieren! Weil —>

Meine Bitte an Einsteiger:
Glaubt mir, dass man einen Lautsprecher, der einem über Jahre hinweg gefällt, nicht gleich als ersten großen Wurf herstellen kann! Habt die Größe und lernt von erfolgreichen Lautsprecherentwicklern (nicht von mir), auf was man alles achten muss, bevor ihr euch erfahren genug fühlt, euren „Traum-Lautsprecher“ zu bauen! Das spart Geld, Zeit und Nerven und beschert eher ein Erfolgserlebnis! Sucht also nach einem preiswerten ersten Bauobjekt und sammelt damit eure ersten Erfahrungen! Ich wünsche euch auf jeden Fall:

 

Viel Spaß dabei!

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner