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Körnerbrot mit Malz

Update 10/2023

Körner-Malz-Brot Körner-Malz-BrotIm Büro war im Juni 2010 besonders viel los. Da war ich auf der Suche nach etwas Essbarem, was einem Energie gibt und nicht nimmt! Die Idee zu diesem Brot bekam ich durch ein neu gekauftes Brot-Back-Buch. Dort waren sehr ungewöhnliche Rezepte, wie z. B. ein Wasabi-Brot, zu finden. Aber dieses Rezept hier ist noch „normal“, auch wenn die Zutaten viele sind und sie teilweise neu für mich waren.

Im März 2018 und Oktober 2018 habe ich das Rezept weiter verfeinert und die Beschreibung auf dieser Seite angepasst. Das erste Foto ist aber geblieben. Das ursprüngliche Traubenkernmehl wurde wegen der seltenen Verwendung inzwischen weggelassen, wobei das Brot dadurch etwas heller wird (Fotos weiter unten). Seit 2022 nutze ich eine Keramikform mit Deckel, womit das untenliegende Backpapier in der Backform entfällt.

Versuche mit 25 g Getreide statt den 15 g schlugen fehl, weil das Brot dann auch mit mehr Backpulver nicht mehr aufging.

Es gibt weitere Varianten, die in einer Keramikform gebacken wurde: Körnerbrot mit Malz und Kruste und saftiges Körnerbrot.

Um es Brotback-Anfängern leichter und verständlicher zu machen, dient dieses Rezpt dazu, viele verschiedene Dinge zu erklären. Dazu gibt es am Ende besonders viele Fotos!

Das Rezept klingt sehr komplex, aber viele Dinge sind optional und können weggelassen werden, wie beispielsweise der komplette erste Teil mit den eingeweichten Körnern, wie auch die Chilis oder die Kräuter. Also einfach mal anfangen und selber ausprobieren! So hatte ich für einen Basar 2023 auf Chili und Malzbier verzichtet. Malzbier wurde durch (alkoholfreies) Pils ersetzt. Siehe untenstehendes rechtes Foto.


15 g Buchweizengrütze
15 g Dinkelkörner
15 g 5-Korn-Getreidemischung
15 g Hirsekörner
15 g Quinoasamen
15 g Leinsamen
15 g Sonnenblumenkerne
200 ml Malzbier (oder Lieblingsbier)


3 Chili (optional)
350 g Weizenmehl 550
1 Tüte Hefe
1 Tüte Backpulver
2 Tl. Salz (nicht gehäuft)
1 Tl. Paprikapulver
1 Tl. Oreganoblätter, getrocknet
1 Tl Rosmarinblätter, getrocknet
1 Tl. Thymianblätter, getrocknet
30 g Malzextrakt
90 ml (Malz-) Bier
1 El. Honig
2 El. Olivenöl


30 g 4-Kornflocken / Vitalmischung
50 g Kürbiskerne (optional)

Am Vortag werden die Getreidezutaten des ersten Rezeptteils eingeweicht. Da es darunter auch schwer einzuweichenden Sorten gab, habe ich diese die ersten 5 Minuten alleine in einem Topf mit heißem Bier ganz leicht köcheln lassen. Das waren die Buchweizengrütze, die Dinkelkörner, die Getreidemischung, die Hirsekörner und die Quinoasamen. Dann wurde der Topf vom Herd genommen und es wurden für weitere 5 Minuten die Leinsamen und die Sonnenblumenkerne hinzugegeben und vermischt. Abschließend wurde die noch heiße Mischung zweimal umgerührt und 24 Stunden bei Zimmertemperatur abgedeckt stehen gelassen.

Am Backtag wird das in Bier getränkte Getreide für eine Stunde in ein Sieb zum Abtropfen gefüllt, falls nötig. Aber meistens wird das gesamte Bier vom Getreide aufgesogen.

Anschließend werden die optinalen Chilis gewaschen und kleingeschnitten. Vorsicht – scharf! Danach nicht die Augen reiben! – Dann werden die festen Zutaten des zweiten Rezeptteils in einem passenden Gefäß für ca. drei Minuten mit dem Knethaken vermischt. Erst dann kommt die abgetropfte Getreidemischung vom Vortag, das Malzbier, der Honig und das Öl hinzu. Nun wird alles in der Knetmaschine bei langsamster Stufe für acht Minuten vermengt. Sollte man nach fünf Minuten kneten feststellen, dass der Teig zu trocken ist, gibt man etwas Malzbier hinzu (5 – 15 ml). Ist der Teig zu matschig, ist noch etwas Weizenmehl fällig. Bei mir hat es aber recht gut gepasst.

Für weitere 7 Minuten läuft die Knetmaschine anschließend auf Stufe 2. Danach wird der Teig in eine passende Plastikschüssel gefüllt, diese mit einem Tuch abgedeckt und an einem warmen Ort (Backofen mit ca. 30 Grad)  eine Stunde stehen gelassen. Das Gärkörbchen wird leicht bemehlt und unten mit den 4-Kornflocken und den Kürbissamen bedeckt.

Nun knetet man den Teig so, dass er eine glatte Oberfläche bekommt und in das Gärkörbchen passt. Darauf legt man den Teig so, dass der Teigschluss (die Naht vom Kneten) oben liegt und drückt ihn gut an, damit die Körner später an der Oberfläche kleben und nicht herunterfallen. Jetzt gibt es zwei Stunden Pause, wo der Teig abgedeckt bei ca. 30 Grad liegen kann.

Kurz vor Ende dieser Zeit gibt man die Keramikform mit Deckel knapp unterhalb der Mitte auf einem Gitter in den Backofen hinein. Sobald 220 Grad ohne Umluft erreicht sind, geht es weiter.

Anschließend wird der Teig mit der Kornflockenmischung nach oben möglichst vorsichtig in die Keramikform gelegt. Die Oberfläche bedeckt man mit einem Backpapier, damit die Kerne nicht zu dunkel und damit bitter werden. Der Deckel der Backform und die Backofentür werden geschlossen.

Nach 22 Minuten regelt man auf 180 Grad herunter und wartet weitere 22 Minuten . Dann wird auf 150 Grad heruntergeregelt und die Form inklusive des Backpapiers vorsichtig entfernt (Bruchgefahr). Danach geht es mit dem Teigstück wieder auf das Gitter im Ofen.

Nach 15 Minuten muss sich das Brot auf die erste „Reife-Prüfung“ vorbereiten. Dazu gibt es die Variante „Klopftest“, die aber bereits vorhandene Praxis voraussetzt oder die Variante „Holzspieß“ (auch für Anfänger), bei der man einen trockenen Holzspieß ungefähr in der Brotmitte hineinsteckt und der dann hoffentlich ohne Anhaftungen wieder herausgezogen wird. Wenn der Test negativ ist (am Spieß klebt Teig oder er fühlt sich sehr feucht an), prüft man dieses bei laufendem Backofen alle 5 Minuten, bis der Teig trocken genug ist. Nach einer gesamten Backzeit von maximal 75 Minuten sollte das Brot fertig sein, wenn der Teig nicht viel zu feucht war!

Auch wenn es schwer fällt, muss man dann noch mindestens zwei Stunden mit dem ersten Aufschneiden und Probieren warten. In dieser Zeit liegt das Brot am Besten ohne Backpapier auf einem Rost, damit es gut abkühlen und seine restliche Feuchtigkeit abgeben kann. Nach dieser Zwangspause schneidet man sich eine dicke Scheibe ab (dünn geht nicht – bricht!). Die Kruste mit den Körnern ist schön knusprig. Das Innenleben ist noch recht weich, also Vorsicht beim Schneiden oder lieber erst am nächsten Tag aufschneiden. Auf jeden Fall hat sich das lange Einweichen der Körner geschmacklich gelohnt! – Das Foto rechts stammt aus Oktober 2023. Die Oberfläche war eine fertige „Salatmischung“ aus Kürbis-, Sonnenblumen- und Pinienkernen. Auch lecker! Die etwas zu schwache Kruste wurde in diesem Rezept bereits leicht korrigiert, darf aber wegen der Saaten auf der Oberfläche nicht zu kräftig sein, damit es die Zähne noch mitmachen!

Das Malz ist zu schmecken und die Chilis zum Glück fast gar nicht. Zusammen mit den enthaltenen Kräutern ist der Eigengeschmack des Brotes schon so lecker, dass Auflagen eigentlich unnötig sind! Butter oder Quark sind vollkommen ausreichend und ein wirklicher Genuss! Ich bin mir nicht sicher, ob man ein solches Brot kaufen kann!

Alles in Allem – es macht Appetit! Wollte ich das? laughing

Die Lagerung des Brotes sollte in dafür vorgesehenen Behältern (Brotdose, möglichst aus Keramik) erfolgen. Nach mehr als drei Tagen wird das Brot langsam trocken und sollte aufgegessen werden, sofern noch nicht geschehen!

 


Hier die Fotoserie aus 2018, die noch ohne Knetmaschine und ohne Keramikbackform auskommt:

Die ersten beiden Fotos zeigen die Materialien und die Werkzeuge. Die Teile aus dem ersten Rezeptteil sind in der Plastikdose zu sehen.Das dritte Foto zeigt die kleingeschnittenen Chilis.

Foto 4: Teig kurz vor dem ersten Ausruhen. Etwas zu matschig. Foto 5: Teig ruht zum ersten Mal 30 Minuten aus. Foto 6: Teig ist ausgeruht und gewachsen.

Foto links: Teig wurde geknetet, in die Form gelegt, eingeschnitten und mit Wasser eingepinselt. Ohne Foto: Die 4-Korn-Mischung wurde aufgebracht. Mitte: Zudecken und zweites Ausruhen im Backofen. Rechts: Die Farbe stimmt nicht ganz. Aber nach dem Ausruhen ist der Teig wieder fit und gewachsen.

Links: Der Teig wird mit Alufolie abgedeckt und bekommt 220 Grad für 22 Minuten. Rechts: Danach gibt es 180 Grad für 18 Minuten ohne Abdeckung.

Links: Die Form wurde entfernt. Nach weiteren 15 Minuten bei 150 Grad ist die Bräune langsam da. Rechts: Das Backpapier wurde entfernt. Nach weiteren 15 Minuten wurde der erste Test auf Trockenheit gemacht. Ich musste noch um 10 Minuten verlängern, um ein innen trockenes Brot zu bekommen.

Dann war es soweit! Nach 2 Stunden Abkühlzeit wurde der erste Schnitt gewagt, auch wenn es eigentlich noch 10 Stunden zu früh dafür war!

Probiert wurde dann natürlich auch. Und wie schon erwähnt:

 

Das ist so lecker! Das geht sogar ohne Auflage!

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