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Chili-Soße

Unter meinen verschiedenen Chilisoßen war diese mit Abstand die gefragteste und wurde mehrfach aktualisiert – zuletzt am 14.11.2020.

Bei einer Gärtnerei wurden neben Chili-Pflanzen auch Chili-Soßen verkauft. Eine davon hatte meinen Kollegen und mir so gut geschmeckt, dass größere Mengen gefragt waren. Leider wird die Soße aber nur in kleinen Spezial-Flaschen verkauft, die schon ohne Inhalt recht teuer sind. Das hat mich inspiriert, eine ähnliche Soße zu machen! Es waren zwar Inhaltsstoffe angegeben (alle?), aber ohne Mengenangabe, was durchaus legitim ist. Also war selber ausprobieren angesagt!

Auf dem Foto oben ist ein Soßen-Tasting zu sehen! smile
Die zwei kleinen Kleckse sind die Originalsoße, der Klecks oben rechts die extrem scharfe „Kopie“ (10 Habaneros auf 500 g Tomaten), der Klecks unten meine scharfe Kopie (nämlich das folgende Rezept) und oben links ein Versuch mit Senf und Sojasoße, der aber wegen Missfallens zu einer scharfen Tomatensoße (ein Jalapeno) umfunktioniert wurde. Bei eigener Produktion gibt es leider nur dunkel rote Soßen!


4 Tl. Schwarzkümmel
2 Tl. Kurkuma (ersatzweise Currypulver)
2 Tl. Kardamomsamen, grün
2 Tl. Piment
2 Tl. rote Pfefferkörner
1 Tl. schwarze Pfefferkörner
1 Tl. weiße Pfefferkörner
1 Tl. grüne Pfefferkörner
2 Tl. Koriandersamen
2 Tl. Basilikumblätter, getrocknet
2 Tl. Oreganoblätter, getrocknet
2 Tl. Petersilienkraut getrocknet
2 Tl. Rosmarinblätter, getrocknet
2 Tl. Thymian, getrocknet


500 g Mini-Tomaten
50 g Chilis (je nach Wunsch)


5 Schalotten
5 Knoblauchzehen
20 g Butter


2 Tl. Salz
4 El. Tomatenmark
2 El. Tomatenketchup
50 ml Wasser
50 ml Reisessig

Ein weiteres Thema war das Haltbarmachen. Wie schon woanders erwähnt mag ich Essig nicht besonders, aber die Tamarinde eines anderen Rezepts hatte nicht wirklich gut als Essigersatz (Haltbarmachung) funktioniert. So habe ich dieses Mal je eine Soße mit Apfelessig (im Foto oben links), (Rot-) Weinessig (oben rechts) und Reisessig (unten) gemacht. Der gekaufte Reisessig hatte nur 3% statt 5% Säure, was ihn für mich angenehmer macht. Der Apfelessig war durch den Obstgeschmack relativ süß. Der Weinessig war für mich nicht so lecker, da er fast wie normaler Essig schmeckt.

Los geht’s!

Zuerst gibt man die diversen Gewürze des ersten Rezeptteils in einen Mixer und zerkleinert alles. Um damit einen noch besseren Geschmack zu zaubern, kann man diese Mischung in einer Pfanne bei leichter Hitze für wenige Minuten anbraten, aber ohne es zu übertreiben. Sonst wird es bitter!

Grüner PfefferFür den zweiten Rezeptteil wäscht man die Tomaten kurz, erhitzt sie in einem Topf mit heißem Wasser 5 Minuten lang und häutet sie. Die gewaschenen Chilis (z. B. Habaneros, wenn es übermäßig scharf werden soll) werden jeweils in ca. 8 – 16 Stücke geschnitten und dazu gegeben. Wenn es Chilis mit hellen Samen waren, dürfen ein paar Samen in der Soße verbleiben. Wer frische Pfefferkörner (Foto rechts) statt der getrockneten nutzen möchte, wäscht diese, gibt sie auch noch in den Topf und aktiviert dann einen Stab-Mixer, der aus dem Gemisch einen dunkelroten Brei zaubert, der später nicht mehr gesiebt werden muss. Das funktioniert sogar mit ungeschälten Kirschtomaten aus der Dose!

Im dritten Teil werden die Zwiebeln (Schalotten) und die Knoblauchzehen geschält, klein geschnitten und mit etwas Butter in einem Topf nur minimal gebräunt.

Nach ca. 5 Minuten werden die Gewürze aus dem ersten Rezeptteil, der Chili-/Tomatenbrei des zweiten Teils und die im vierten Rezeptteil genannten Dinge dazu gegeben und solange bei mittlerer Hitze erhitzt, bis aus der dünnflüssigen eine dickflüssige Soße geworden ist. Dabei sollte man hin und wieder umrühren, damit die kostbare Soße nicht anbrennt!

Wenn diese abgekühlt ist, gibt man sie in ein steriles Glas mit Schraubverschluss.

Auch wenn es keine gute Kopie geworden ist, aber dieses Mal ist es eine „echte“ Chili-Soße für Chili-Heads geworden!

Zuerst etwas süßlich, dann kurz minimal säuerlich, bevor es einem am Ende Tränen in die Augen treibt! Es ist so schön, wenn der Schmerz nachlässt! embarassed


Für mich persönlich, der nach thailändischen Maßstäben nur gemäßigt scharf essen kann, habe ich eine nicht so scharfe Variante nach obigen Zutaten erstellt. Aber ich hatte folgende Veränderungen vorgenommen:
300 Gramm Minitomaten dunkel (süßlich), 3 Chilis (1 Habanero, 2 Thai-Chilis), 2 Schalotten, 2 Knoblauchzehen, 100 ml Wasser, kein Tomatenmark, 8 Löffel Tomatenketchup, 2 El. Reisessig. Das ergibt eine scharfe, süßliche, orientalisch schmeckende Chili-/Tomatensauce. Echt lecker!

ACHTUNG: Die Haltbarkeit im Kühlschrank liegt zwischen 6 Wochen bis 6 Monaten!

Weitere Ideen zum Ausprobieren:
2 Tl. Zitronensaft. Etwas Zucker karamellisieren, rote Soße (ohne Zucker) dazu und mit etwas Rotwein ablöschen.
Zusätzlich etwas Zartbitterschokolade schmelzen und Zugabe von gutem Balsamico statt Essig.

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