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Startschuss Chilianzucht 2024!

Endlich war es so weit: Die Chilianzucht 2024 wurde gestartet!

Auch wenn es mit nur einer kleinen Anzuchtbox eine kleine Anzucht von Chilipflanzen in diesem Jahr wird, besser als im letzten Jahr, wo es so minimal war, dass ich es nicht dokumentiert hatte. Außerdem war das letzte Jahr extrem schlecht für die daheimgebliebenen Chilis. Sie hätten gerne mehr Pflege (und mehr Dünger) gehabt!

Wie immer ging es zwei Wochen vorher mit dem Einweichens los. (Beim nächsten Mal nur noch eine Woche, da sonst die Keimlinge zu lang wurzeln!) Dazu wurde für jede Sorte ein beschriftetes kleines ZIP-Tütchen genutzt, in dem Samen einer Sorte hineingegeben wurden. Das jeweilige Tütchen wurde danach zur Hälfte mit einfachem Wasser befüllt und möglichst ohne Lufteinschlüsse geschlossen. Dann wurde jedes Tütchen in die Bodenwanne eines Mini-Gewächshauses gelegt, die Wanne halb mit Wasser gefüllt und mit einer passenden Haube geschlossen. Darunter lag eine Heizmatte, die rund um die Uhr laufen sollte. Darunter lagen noch zwei Styrophormatten, um die Heizleistung besser in das Gewächshaus zu leiten. Bei 18 Grad Raumtemperatur ergab dieser Aufbau immerhin 32 Grad Wassertemperatur. Perfekt!

Am heutigen Tag wurde zuerst die gute Kräuteranzuchterde gesiebt und in einer Glasschüssel mit Deckel in einer Mikrowelle auf 650 Watt 2,5 Minuten beheizt, um ungewollte kleine Tierchen zu töten. Danach wurde ca. 1/4 der Erdmenge mit Vermeculiten (optisch wie Goldstaub) und 1/3 Perliten (kalkweiße kleine Perlen) untergemischt, um die Erde noch lockerer hinzubekommen und das Speichern von Feuchtigkeit zu verbessern. Gedüngt wird jetzt noch nicht, da die Keimlinge sonst verspargeln.

Mit dieser Erdmischung wird nun die Anzuchtplatte komplett bestückt. In die Erde eines jeden Faches der Anzuchtplatte wird ein 1 cm tiefes Loch mit einem Holzbleistift gebohrt und ein Samen aus den ZIP-Tütchen mittig hineingegeben. Dazu gieße ich vorher die Samen aus einer Ziptüte in ein Sieb und dann auf ein Küchentuch, nehme ihn mit einer Pinzette auf und stecke ihn mit dem Keim nach unten in das gebohrte Erdloch. Die Samenhülle sollte dabei ca. 5 mm unter der Erdoberfläche zu liegen kommen.

Das Loch wird mit der Erde dieses Faches abgedeckt und leicht angedrückt. (Bei mir sind es dieses Mal zwei Samen pro Fach, was aber ein schlechter Kompromiss ist.) Nun wird noch notiert, welcher Samen gerade „versenkt“ wurde. Ich mache es allerdings umgekehrt, schreibe also vorher auf, wo welcher Same zu finden ist und lege dementsprechend die Samen in die Fächer.

Wenn alle Samen untergebracht sind, legt man die Anzuchtplatte in die leere Bodenwanne, die auf der Heizmatte und dem Styrophor liegt. Für die Anzucht sind eine optimale Temperatur und eine optimale Luftfeuchtigkeit erforderlich. Beides sollte vergleichsweise hoch sein. Das erreicht man nur durch eine Abdeckung, was in meinem Fall eine Haube für die Bodenwanne bedeutet. Meine selbstgebauten Häuschen sind „High-Tech“-Ausführungen mit Licht, Lüfter, Temperaturfühler, Luftfeuchtefühler und WebCam.

In meinen Praxistipps sind die folgenden Ausführungen wiederzufinden.

– Die Heizung sollte vorerst dauerhaft, also 24×7 Stunden laufen.
– Das Licht sollte zwischen 04:00 und 20:00 Uhr leuchten (Schaltuhr).
– Ein Mini-Lüfter rotiert 24×7. Dabei ist aber eine Erdtemperatur von mindestens 26 Grad zu beachten! Eventuell Raumtemperatur etwas erhöhen. Vor einem „Zusammenschalten“ von Heizungen möchte ich hiermit ausdrücklich warnen! Brandgefahr!
– Die mit einem Raspberry gesteuerte WebCam macht mehrmals täglich ein Foto mit Erdtemperatur, Lufttemperatur und Luftfeuchte und stellt es auf meiner Webseite zur Verfügung.

Eine Automatisierung von Lüfter oder Heizung mittels der Sensoren gibt es nicht. Eine automatische Wasserversorgung (mit Erdfeuchtefühlern) wurde als zu aufwendig abgehakt. Die Anzuchtplatte ist etwas kleiner, als die Bodenwanne und so kann man gut hineinsehen und feststellen, wann und wieviel Wasser in die Bodenwanne gefüllt werden muss.

Hier folgt der Link zur WebCam!

Kurzer Nachtrag vom 13.02.2024:
Heute habe ich in den Fächern, wo keim Keimling zu sehen war (20 Stück), einen nichteingeweichten Samen mittig in das Fach gelegt und mit Erde leicht bedeckt. Es wurde noch einmal gegossen, aber die nächste Wassergabe wird es erst kommenden Montag geben, damit die Erde kurzzeitig trocknet, lockerer wird und den bereits vorhandenen Keimlingen in der Erde die Chance gibt, sich aus der Erde herauszudrücken!

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