Gemüsechips
Wieder einmal waren Snacks im Büro der Antrieb für ein Rezept. Das Ziel war, zukünftig auf die ungesunden süßen Sachen zu verzichten und mehr gesunde Sachen zu „inhalieren“! Das sollten die in Mode gekommenen Gemüsechips bringen! Damit diese Chips eine gleichmäßige Dicke bekommen, hatte ich noch ein gutes Schneidgerät gekauft. Ein Dörrgerät für die schonende Herstellung hatte ich schon seit Längerem. Zur Not tut es aber auch ein Backofen. Viel mehr braucht es nicht!
Ich habe noch kein perfektes Rezept für diese Chips gefunden. Meine Frau und ich haben erst zwei Durchgänge gemacht und sind noch nicht ganz mit den Ergebnissen zufrieden. Es scheint so zu sein, als wenn man süßliches Gemüse, wie Kürbis oder Wurzeln, besser süßlich macht, also leicht mit Zucker überstreut. Zucchini, Gurken und Auberginen sollten eher in Richtung salzig abgeschmeckt werden.
Damit man später nicht so viel Arbeit beim Saubermachen hat, empfehle ich Backpapier von der Rolle, welches passend geschnitten und unter die Gemüsescheiben gelegt wird, wie auf den Fotos zu sehen ist. Bei rötlichem Gemüse ist es Pflicht!
Als Scheibendicke habe ich 3 mm gewählt. Die Ausnahme waren die stark wasserhaltigen Gurkenscheiben. Diese hätten besser 5 mm Dicke gehabt. Ich ersetze sie aber lieber durch Zucchinischeiben. – Meine Empfehlung für Wurzeln: nicht in Scheiben, sondern in breite Streifen schneiden. Scheiben sind nach der Trocknung so klein, wie ein Fliegensch…
Die Empfehlung einer öligen Soße aus anderen Rezepten im Internet, mit der man die Gemüsestücke vor dem Trocknen bestreichen soll, konnte ich bisher nicht nachvollziehen. Mir schmecken die Chips besser ohne diese Soße. Zucker oder Salz, ohne weiteren Schnickschnack – dann schmeckt man wenigstens noch etwas vom Gemüse. Mit der öligen Soße schmeckt alles gleich und ist außerdem weniger gesund.
Die Zeit der Trocknung kann nur in Tests ermittelt werden. Unser Dörrgerät lief 6 Stunden auf größter Hitze (60 Grad). Im nächsten Durchgang würde ich mit 40 Grad 8 bis 10 Stunden lang arbeiten, um die Vitamine zu schonen.
Bei den 6 Stunden waren die Kürbischips noch nicht ganz trocken, während die Süßkartoffel so hart war, dass ich sie jedem Zahnarzt als Snack für’s Wartezimmer empfehle! ?
Thema Empfehlung:
Auch wenn das Aha-Erlebnis noch fehlt, so gefallen mir derzeit die Kürbisscheiben mit festem Kürbisfleisch (z. B. Hokaido) am besten! Das betrifft sowohl die Optik, wie auch den Geschmack. Falls ich mich nicht täusche, fangen die (Kürbis-) Chips allerdings nach einem Tag an, wieder weicher zu werden. Wenn das stimmt, gibt es eine Lösung dafür: schneller essen!
Was die Gemüsesorten angeht, halte ich die geschmackvollen Sorten für die meist bessere Wahl. Rote Beete, Sellerie und Fenchel muss ich aber noch testen. Möglicherweise haben diese zu viel Geschmack.
Bei fast allen Chips fällt auf, dass schon relativ geringe Mengen recht schnell satt machen! Ob das auf Kalorienbomben oder nur auf relativ gesunde Sattmacher hinweist, überlasse ich Deiner Deutung!
Eines steht für mich fest:
Bei diesen Gemüsechips besteht kein so großes Suchtpotential, wie bei einer Schokolade für Kinder! ?
Wie schon beim ersten Gemüsechips-Rezept waren gesunde Snacks für den Nebenbeiverzehr bei der Arbeit der Antrieb. Es wurde versucht, die Erfahrungen des ersten Rezepts zu berücksichtigen. Auf Öl wurde dieses Mal ganz verzichtet, da es anscheinend beim Dörrgerät nicht nötig ist. Beim Backofen wird es aber in vielen Rezepten empfohlen!
Beim letzten Mal gab es viel zu viel Material und deshalb waren dieses Mal nur drei Sorten am Start, wobei vom Wirsingkohl das „Herz“ übrigblieb. Es sind dabei: ein Zucchini, drei helle Süßkartoffeln und ein Wirsingkohl. Letzterer wurde als Ersatz für Grünkohl empfohlen und soll gerade angesagt sein.
Die Süßkartoffel sollte hauptsächlich süß abgeschmeckt werden, während der Zucchini eher salzig / deftig werden sollte. Der Kohl war ein erster Versuch mit Kohl und bekam salzig mit einer minimalen süßlichen Note. Außerdem gab es natürlich noch einige Gartenkräuter, meine LowCarb-Topics (OnTop1 für den Wirsingkohl und OnTop2 für die Zucchinis) und Chilischärfe.
In diesem Rezept gibt es keinen Bereich mit genauen Mengenangaben. Bitte selber experimentieren! Der Geschmack der jeweiligen Soße darf etwas übertrieben sein, da nur ein Teil der Soße auf dem „Chip“ hängen bleibt.
Als Anhaltspunkt für den Einkauf:
Für eine reichliche Dörrgerätfüllung mit vier Etagen habe ich einen Zucchini, drei helle Süßkartoffeln und einen Wirsingkohl genutzt.
Für die drei Soßen, die jeweils ca. 30 ml beinhalteten, habe ich folgende Dinge genutzt, wobei alle Gewürze getrocknet waren:
Zucchini:
Bunter Pfeffer, frisch gemahlen; weißen Zucker; Salz; guten, leicht süßlichen Balsamico (Aceto Balsamico – Guiseppe Guisti); Cayenne Pfeffer; Petersilie; Bratkartoffelgewürz; Thymian; Oregano; meine Chilisoße2.
Süßkartoffel:
Mango-/Tamarinden-/Chilisoße (Spicy Mango and Tamarind Sauce); Agavensirup.
Wirsingkohl:
Salzige Sojasoße; weißer Zucker; bunter Pfeffer, gemahlen; Chilipulver; Petersilie.
Das Dörrgerät wurde mit selbstausgeschnittenen Scheiben von Backpapier ausgelegt, wie bereit im ersten Rezept beschrieben. Damit spart man sich eine größere Reinigung.
Nach dem Waschen des Gemüses wurden die Süßkartoffeln minimal geschält. Danach wurden sie mit einem Messer in Längsrichtung geschnitten. Es gab die Hoffnung, dass sie durch mehr Dicke nicht ganz so trocken und hart werden würden.- Nach dem Schneiden wurden sie ganz leicht mit Zucker bestreut und für 30 Minuten in einem Teller liegen gelassen.Es kam nun noch eine Soße aus einer fertigen Mango-/Tamarindensoße und Agavensirup dazu, die kräftig von Hand vermengt wurde. Dann ging es damit ins Dörrgerät, wo sie nach vier Stunden herausgenommen wurden.
Die gewaschenen Zucchinis wurde mit einem speziellen Hobel in ca. 4 mm dicke Scheiben geschnitten, leicht eingesalzen und für 30 Minuten in einem Teller liegen gelassen. Die Soße aus den oben angegebenen Bestandteilen und das Topping mit Kokos/Chili wurde dazu gegeben und ordentlich von Hand mit den Zucchinischeiben vermengt. Dann wurden sie ins Dörrgerät gelegt und für fünf Stunden dort belassen.
Der gewaschene Wirsingkohl wurde seiner äußeren dunkelgrünen Blätter beraubt und diese wurde in Stücke geteilt, die mit der dazugehörigen Soße und dem Sesam-/Hanf-Topping vermengt. Dann ging es mit ihm für drei Stunden ins Dörrgerät.
Das Resultat:
Und der Geschmack?
Zucchini: Kein Eigengeschmack, ziemlich unansehnlich. Soweit so gut – eigentlich sogar sehr gut und ein kräftiger Geschmack durch die leckere Chilisoße 2. Vielleicht beim nächsten Mal einen Pizzageschmack zaubern? Hält sich ca. drei Tage im essbaren Zustand.
Süßkartoffel: Kaum Eigengeschmack. Konsistenz von getrockneten Mangoscheiben und auch Mangogeschmack, vermutlich durch die Mango-Tamarinden-Soße. Wegen des anfänglich genutzten weißen Zuckers jetzt etwas zu süß. Nächstes Mal weniger Sirup nehmen. Die Mango-/Tamarindensoße darf mehr sein, um es etwas säuerlicher zu machen. Nach zwei Tagen ist es gummiähnlich.
Wirsingkohl: Kohlgeschmack noch vorhanden. Generell gar nicht schlecht – sogar gut essbar, wenn auch ungewöhnlich. Nächstes Mal dicke Strunke herausschneiden und mehr Sesam nutzen, vielleicht zusätzlich noch schwarzer Sesam? Etwas zu scharf geworden, also weniger Chilipulver nehmen. Bleiben drei Tage halbwegs kross. – Auf Dauer ist der Kohlgeschmack aber nicht jedermanns Ding! Versuche mit Salat oder Ähnlichem sind sehr zu empfehlen!
Weitere Verbesserungsvorschläge für das nächste Mal:
Damit die Chips alle gleich trocken sind, dürfen sich die Stücke nicht überlappen.
Beim Geschmack sollte noch mehr ausprobiert werden. Vielleicht auch mal eine helle Soße nutzen?