QRM – Das Ende für Kurzwelle

Wie bereits auf meiner Kurzwellenempfangsseite berichtet, hatten mir Störungen das Leben schwer gemacht. Es gab für mich nur folgende Möglichkeiten, auf Kurzwelle Betrieb zu machen: a) ich kann die Störungsquelle identifizieren und ausschalten oder b) die Antenne empfängt durch technische Maßnahmen deutlich weniger Störungen oder c) ich kann die Störungen mit einem Zusatzgerät ausblenden.

Lösung a) wäre mir die liebste Lösung, da bei Lösung b) und c) viel zusätzliche Abstimmung schon allein beim Empfang nötig wären. Mein erster Versuch war, mir einen KW-Peilempfänger plus Antenne bei Amateurfunkern auszuleihen, aber das schlug fehl. Lediglich für c) wurde mir ein sogenannter QRM-Eliminator leihweise angeboten. Also Peilequipment selber kaufen! Ich wollte aber nicht hunderte von Euro für Peilantenne und Peilempfänger ausgeben und so wurde eine recht preiswerte Empfangsantenne gekauft (Foto rechts: MLA30+ für 40 Euro). Zusammen mit meinem vorhandenen SDR-Empfänger und einem Laptop war es prinzipiell möglich, Peilungen auf Kurzwelle durchzuführen.

Ich war mehr als eine Stunde draußen unterwegs und dann noch eine gute Stunde im Haus, alles unter dem Motto „wer viel misst, misst Mist“! So wurde zwar schnell klar, dass die Störungen innerhalb des eigenen Hauses am Stärksten war, aber es war aus verschiedenen Gründen schwierig, die Quelle herauszufinden. Einerseits gab es zwei Maxima im Winkel von 90 und 270 Grad und andererseits ist eine Antenne von 1 Meter Durchmesser im Haus nicht so einfach zu bedienen. Für Messungen, wo man ganz dicht an die Störquelle gehen muss, um sie genauer zu identifizieren, hatte ich mir eine sogenannte „Mini-Whip“ (Foto rechts) mit ca. 15 cm Länge gekauft. Und dann war da auch noch das Problem, dass manchmal der Störpegel nur deshalb zunahm, weil man an einem guten elektrischen Leiter gemessen hatte, wodurch es dann auch einige stärkere Nutzsignale gab. Das alles hat zu der langen Messung geführt.

Das Foto links zeigt die Mini-Whip bei einem kleinen Test: qrm durch den Monitor!

Ich habe nicht wirklich die Störungsursache gefunden, sondern nur ein Maximum: unsere „Elektroecke“ mit (altem) Zähler, Sicherungskasten und Verteilung. Das konnte nicht die Ursache sein! Meine Erklärung, wobei ich vor Monaten schon Tests bei komplett ausgeschalteten 230 Volt gemacht hatte: Es kommt bereits von draußen eine stark verschmutze 230Volt-Spannuung. Das bedeutet außerdem, dass vermutlich in der ganzen Siedlung diese Verschmutzung vorhanden ist. Da hilft nur ein eigenes Kraftwerk!

Lösung b) hätte sein können, die vorhandene Außenantenne (T2FD) nur zum Senden zu nutzen und zum Empfang eine leistungsfähige MagLoop, also einen „großen Bruder“ der neu gekauften MLA30+. Dazu wäre die Voraussetzung, dass diese Antennen die Störungen gut ausblenden können, so wie sie oft beworben werden. Dieser Effekt konnte aber nur selten festgestellt werden, nämlich dann, wenn das Nutzsignal rechtwinklig vom Maximum des Störsignals zu empfangen war. Das reicht mir nicht!

Eine andere Idee war, den Schenkel der Empfangsantenne, der über das Haus verläuft, so zu legen, dass er nicht über Hausnähe verläuft. Aber dann hätte ich wieder Probleme mit EMVG bekommen und aus heutiger Sicht, hätte die Maßnahme nicht viel gebracht. Somit ist Lösung b) gestorben!

Lösung c) habe ich nicht mehr weiter verfolgt. Ich hätte dazu den QRM-Eliminator genutzt, was ich vielleicht noch nachholen werde. So habe ich mich vorerst mit Berichten zufrieden gegeben, dass die Nutzung des QRM-Eliminators recht umständlich ist. So muss schon bei größeren Frequenzwechseln innerhalb eines Bandes der Eliminator neu abgestimmt werden muss. Es handelt sich dabei übrigens um ein Gerät, welches der Phase eines Störsignals ein Signal um 180 Grad entgegensetzt, womit das Störsignal ausgelöscht wird. Da die Störungen aber meistens aus vielen Signalen bestehen, sehe ich dieses Verfahren für mein Problem als nicht zielführend an.

Ich könnte versuchen, mich mit den Störungen zu arrangieren, aber das ist nicht mein Ding. Wenn mein alter Funkerkumpel im Ausland aktiv wäre, würde ich es vermutlich doch noch versuchen, aber so fehlt mir die Motivation, mich mit der Situation zufrieden zu geben.

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