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Funkbetrieb auf UKW

Nachdem ich Ende 2022 eine 3 Meter lange vertikale Antenne für 2m und 70cm gekauft hatte (gut 100 Euro), wurde im Januar tief in die Tasche gegriffen smile und für fast 100 Euro ein Handfunkgerät YAESU FT-65E angeschafft. Solange ich es mit der halben Leistung betreibe, brauche ich keine Genehmigung wegen der elektromagnetischen Verträglichkeit.

Schon beim ersten Funkkontakt (QSO) wurde meine schwache Modulation bemängelt und bei weiteren Kontakten wurde das bestätigt. Ich hatte mir daraufhin ein externes Mikrofon bestellt, weil ich das interne Mikrofon als Schwachstelle vermutet hatte.

Ein Tag später bin ich über einen Artikel gefallen, wo ein Fumkamateur anbietet, die Lautstärke beim Senden gegen Bezahlung zu erhöhen. Ich hatte einen größeren Mailaustausch mit ihm, wobei klar wurde, dass extrem viele aktuelle Geräte dieses Problem haben (Stand 2022 / 2023). Nachdem die Geräte fast ausschließlich in China produziert werden (Motto der Käufer: Geiz ist geil!), gibt es keine echte Entwicklung bis zum Ende mehr. Sobald sich etwas verkaufen lässt, scheint die Entwicklung und Weiterentwicklung zu stoppen. Vor 40 Jahren hatte ein gängiges Handfunkgerät rund 500 DM gekostet. Kein Wunder also, wenn die Qualität der aktuellen Geräte nicht mehr so gut ist, wie damals. Allerdings gibt es dafür unendlich viele zusätzliche Funktionen. Ähnlich wie Microsoft Word, wird kaum jemand alles nutzen wollen.

Ein weiterer Schwachpunkt der aktuellen preiswerten Funkgeräten scheint das Fehlen der „altmodischen“ frequenzbetimmenden Bauteilen, wie Spulen und Kondensatoren, zu sein. Das bewirkt, dass die Geräte extrem breitbandig sind und praktisch alles empfangen können. Leider passiert das auch, wenn Du Station X empfangen möchtest und in Deiner Umgebung ein starker kommerzieller Sender sein Zuhause hat. Bei mir ist es ein Flughafen, der rund 5 km entfernt ist. Die Funksignale von dort höre ich an zig Stellen im Amateurfunkband! Glücklicherweise hatte ich noch ein Bandpassfilter aus ganz alten Funktagen, welches ich zwischen Antenne und Handfunkgerät anschließen konnte. Das hatte mir sehr geholfen und nur noch eine Handvoll störende Funksignale übriggelassen. Leider musste ich später feststellen, dass es auf 70 cm alles blockiert hatte. So hatte ich es dann wieder entfernt. Der Versuch, mittels Koaxkabel einen Hochpass zu bauen, der alles unter 144 MHz blockt, schlug leider fehl. Er hatte entgegen der Theorie auch 70 cm sehr stark beeinflusst. So betreibe ich die Handfunke nun wieder ohne irgendein Filter und würde mir bei wirklichem Interesse ein Nicht-SDR-Transceiver für UKW (und KW) kaufen!

Inzwischen fiel ein dritter Punkt auf: Man bekommt „einen gewischt“, wenn das Gerät in der Ladestation steckt und die externe (geerdete) Antenne angeschlossen ist. Den Strom, der für das Überleben entscheidend ist, habe ich nicht gemessen. Der dürfte gering sein, da ich noch lebe, aber die Wechselspannung am Plus- oder Minuspol sind 84 Volt! Ich habe das Netzteil gegen ein anderes mit 12 Volt Gleichspannung getauscht. Damit sind es nur noch 5 Volt Wechselspannung nach Masse, die ich nicht mehr spüre.

Was lerne ich daraus: Wer knapp an Geld ist, muss derartige Dinge hinnehmen oder kauft sich ein gebrauchtes Funkgerät, Marke „Old School“, welches noch viele Spulen und Kondensatoren enthält. Nur auf Röhren sollten man verzichten. Die dürften inzwischen kaum beschaffbar oder sehr teuer sein. Auch gilt hier der alte Spruch: Wer billig kauft, kauft doppelt!

Was werde ich für die Kurzwelle kaufen?

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