Wissen und Glauben

Wissen ist häufig etwas wissenschaftlich Bewiesenes und daher Fakt, „Wahrheit“ und somit richtig und unumstößlich.

Glauben heißt im heutigen Sprachgebrauch etwas nicht sicher zu wissen, ist daher fraglich, unsicher und somit möglicherweise unwahr oder gar eine Lüge.

Der Glaube, um den es Christen geht, ist mehr, als nur Wissen! Es ist etwas, was auf Wissen aufbaut! Auf Grund des Wissens, was ich in meinem Leben gewonnen habe, bin ich in der Lage, eine vertrauensvolle Beziehung zu Gott aufzubauen! Auf bestehendem Wissen aufbauend, habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass es Gott gibt, dass er mich liebt und dass er mir nie mehr zumutet, als ich ertragen kann! Natürlich gibt es noch viele weitere Beispiele zu dem Thema, aber das soll hier als Beispiel für den Unterschied von Wissen und Glauben reichen!

Wissen ist also für Christen eine Bedingung, um glauben zu können. Wissen ist nötig, um einen stabilen Glauben zu entwickeln, zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Dass ich mit dieser Erklärung zum Begriff „Glaube“ nicht alle zufriedenstellen kann, ist mir klar. Aber vielleicht wird es deutlich, dass Glauben im christlichen Sinn nicht „Unwissenheit“ bedeutet oder für dumme, unkritische Menschen gedacht ist, sondern eher im Gegenteil für Menschen mit Wissen und Lebenserfahrung. Langjährige Lebenserfahrung können nur Menschen mit einem gewissen Alter haben, aber Wissen kann jeder Mensch anhäufen, sofern er dazu in der Lage und interessiert genug ist! Jungen Menschen sollte auf ansprechende und möglichst interessante Art dieses Wissen vermittelt werden, damit sie später selbstständig und verantwortungsvoll die Entscheidung treffen können, glauben zu wollen oder auch nicht. Klar ist außerdem:

Wenn zu wenig Wissen oder Lebenserfahrung vorhanden ist, kann keine dauerhaft gültige Entscheidung getroffen werden!

Das gilt natürlich für alles im Leben! Das fehlende Wissen oder auch die fehlende Lebenserfahrung, zeigen sich heutzutage leider in vielen Lebensbereichen, was vermehrt zu egozentrischen Eigenschaften und asozialem Verhalten führt, wie man derzeit an der Gewaltbereitschaft von ursprünglich friedvollen Menschen erkennen kann! Immer häufiger auftretendes Motto: „Jeder ist sich selbst der Nächste!“ Dabei heißt es in der Bibel: „… Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.“ Welch ein Unterschied, wenn man genauer hinsieht!

Was folgt daraus?

Häufe Wissen an! Sammle Lebenserfahrung! Nimm Deine Mitmenschen mit ihren Sorgen und Nöten wahr! Überlege dann, was Glaube für Dich bedeuten würde! Bei Unsicherheit einfach ausprobieren, was der Glaube mit Dir macht! Und dabei immer mit allen Sinnen (auch mit dem Verstand) prüfen, wie es sich für Dich anfühlt!

Damit wird immer klarer, was mit dem christlichen Glauben gemeint ist:

Glaube ist „wissenschaftliches Wissen“ + Lebenserfahrung + Nächstenliebe!

 Jesus antwortete: »`Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken!´ Das ist das erste und wichtigste Gebot. Ein weiteres ist genauso wichtig: `Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.´

(Aus Matthäus 22, Verse 37-39, – Neues Leben Bibel © 2002/2006, SCM R. Brockhaus im SCM Verlag GmbH & Co. KG, Witten)

**********

Update vom 20.05.2021

Die obige Formel war noch nicht komplett. Ohne eine Beziehung zu Gott / Jesus / Heiligem Geist ist kein Glaube möglich. Und ohne Bibel kann man kaum herausfinden, wer Gott ist. Hier die aktualisierte Formel:

Glaube = Wissen aus Wissenschaft und Bibel + Lebens- + Gotteserfahrung + Liebe

Wenn Glaube beweisbar wäre, würdest Du dann eher versuchen, ein Christ zu sein?
Obwohl die meisten Raucher wissen, dass Rauchen ihr Lebensalter wahrscheinlich herabsetzen wird, hören sie deshalb auf, zu rauchen?
Wer denkt, dass der Glaube das Einzige im Leben ist, was man nicht mit seinen Sinnen (be-) greifen kann, kann es mit der Liebe versuchen!
Wer Liebe beweisen kann, kann es vermutlich auch mit dem Glauben! Für beides gilt: Man muss es selber gelebt haben!

Weißt Du noch oder glaubst Du schon?