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Rezept für eine gute Chiliernte (Fotos folgen nach und nach)

03/2025

Hier folgt eine genaue Anleitung (Rezept), wie man in Norddeutschland erfolgreich Chilifrüchte ernten kann. Die Angaben erfolgen chronologisch nach der x-ten Woche im Jahr sortiert, wobei man sich bei genügend Praxis selber die Termine festlegen kann.

Es wird bei diesem Beispiel ein einzelnes optimiertes Mini-Gewächshaus genutzt, welches aber auch durch ein einfaches Mini-Gewächshaus mit zusätzlichen Gerätschaften ersetzt werden kann. Aber ohne Heizmatte und ohne eine gute Lichtquelle geht es nicht in diesem Zeitrahmen!

1. Woche (Januar) – Planung

Von welcher Chilisorte sollen wie viele Samen ausgesät werden, um die gewünschte Anzahl von Pflanzen zu bekommen? Reicht eine Anzuchtplatte mit 24 Kammern aus bei einem Samen pro Kammer und einer Keimquote von 50%?

2. Woche (Januar) – Beschaffung aller fehlenden Materialien

Mein teures selbstgebautes Mini-Gewächshaus oder das Mini-Gewächshaus 38 x 24 x 19 cm aus meiner Chilianzucht für alle mit Heizmatte, Anzuchtplatte, Styroporplatte, Anzuchterde, Pflanzenleuchte, Einstichthermometer, Chilisamen laut Planung, 3 Schaltuhren, 2 Fünffachsteckdosen.
2025: Bei der Verwendung von Anzuchterde im Haus sollte man auf Compo (Bio, torffrei) wegen des starken Geruchs verzichten!

Wer unbedingt einen Keimtest seiner Chilisamen machen möchte, hätte jetzt den passenden Zeitpunkt gefunden, sobald die Samen vorhanden sind. Ich verzichte aber darauf und rechne lieber mit der doppelten Anzahl von Samen zum Keimen. Solange die Samen nicht älter als zwei Jahre sind und richtig gelagert wurden, kann man es so machen.

3. Woche (Januar) – Reinigung der Werkzeuge und Einweichen der Samen

Reinigung (keimfrei): Mini-Gewächshaus, Anzuchtplatte, Ziptütchen, 7 x 7 cm Töpfchen, große Töpfe.

Das Einweichen der Samen wird gemacht, damit sie schneller aus der Samenschale ausbrechen und die Schale abwerfen können.

Die gewünschte Anzahl von Pflanzen pro Sorte wird mit 2 multipliziert und diese Anzahl von Samen in je ein beschriftetes Ziptütchen gefüllt. Da sogar mit einem wasserfesten Stift erstellte Tütchen nach mehrfachem Gebrauch unleserlich werden, schreibe ich nur eine zweistellige Zahl auf ein Tütchen und überklebe diese noch zum Schutz mit einem Klebestreifen. Welche Zahl welche Sorte beinhaltet, wird anderweitig notiert. So lassen sich die Tütchen mehrmals nutzen.

Jedes Zip-Tütchen wird dann mindestens zu 50% mit Wasser gefüllt, möglichst ohne Luft gut verschlossen und in die Wanne eines Mini-Gewächshauses gelegt. Wenn alle Samen so behandelt wurden, wird eine Styroporplatte auf die Fensterbank gelegt. Darauf legt man die Heizmatte und die Wanne mit den Samen. Die Wanne wird zu 50% mit handwarmem Leitungswasser gefüllt, die geschlossene Haube obenauf gesetzt, deren Schieber geschlossen und die Heizmatte an 230 Volt angeschlossen. Nach mehr als acht Stunden prüft man, ob sich im Wasser eine Temperatur von 25 – 30 Grad eingestellt hat. Bei Tomaten wären es 20 – 25 Grad. Wenn nicht, muss man entsprechend reagieren, um diese Temperatur zu erreichen. Für eine höhere Temperatur die Raumtemperatur steigern oder für eine niedrigere Temperatur eine Schaltuhr einsetzen. Das Aufeinanderlegen zweier Heizmatten wird hiermit ausdrücklich nicht empfohlen, wegen möglicher Brandgefahr!

Eine Salpeterlösung zur Füllung der Zip-Tütchen nutze ich nicht mehr, da es mit Wasser gefahrloser und einfacher ist. Häufig wird das Einweichen der Samen in Tee empfohlen. Da 2025 einer meiner Lieblingschilis, der nirgends käuflich zu erwerben ist, in normalem Wasser nicht keimen wollte, lief ein Test mit Kamillentee. Da der Tee keine Verbesserung brachte, wird zukünftig auch darauf verzichtet.

6. Woche (Februar) – Aussaat

Für optimale Ergebnisse wird die Anzuchterde gesiebt und in der Mikrowelle werden bei 650 Watt für 150 Sekunden eventuelle Keime abgetötet. Danach gibt man diese Erde in einen kleinen, sauberen Eimer und füllt ungefähr ein Volumen-Drittel Perlite hinzu. Wer will kann auch noch ein Volumen-Viertel Vermeculite dazugeben. Das alles wird gut vermischt, bevor man damit die Anzuchtplatte bis zur Oberkante füllt. Es sollten alle Kammern gut gefüllt sein, aber die Erde darin nicht andrücken! Nur die gefüllte Platte leicht auf eine Unterlage klopfen und dann gegebenenfalls Erde nachfüllen. Überschüssige Erde zurück in den kleinen Eimer geben.

     

Nun beschriftet man die Bodenwanne (z. B. Ausdruck mit Klebstreifen), in welcher der 24 Kammern welche Chilisorte zu finden sein wird. Anschließend wird je ein Loch mittels eines Holzbleistifts ca. 5 mm tief mittig in die Erde der Kammern „gebohrt“. In das erste Loch gibt man mit einer Pinzette den ersten Samen laut Beschriftung. Wenn der Keim aus dem Samen herausschaut, gehört dieser nach unten, so, dass noch knapp 5 mm Erde auf dem Samenkorn liegen können. Das wiederholt man mit allen Samen dieser Anzuchtbox. Anschließend schiebt man ein wenig Erde aus den Ecken einer Kammer in deren Mitte und glättet dann den kleinen Erdhügel ohne die Erde anzudrücken. Damit ist der Samen zugedeckt. Das wiederholt man für alle Samen.

      

Danach werden bei einer zu kleinen Anzuchtplatte zwei ihrer Seiten von innen gegen den Wannenrand gedrückt und die Seiten, die etwas Luft haben, werden mit breitem Klebeband geschlossen, damit dort möglichst wenig Wasser verdunstet. Es muss lediglich ein Loch für die kleine Gießkanne freibleiben. Bei meiner Selbstbau-Anzuchtbox wird noch der Erdfühler vorher verlegt, bevor er dann mit dem Klebeband festgeklebt wird.

Damit die Samen genügend Wasser bekommen, wird die Anzuchtwanne ungefähr zu dreiviertel mit warmem Wasser mittels einer kleinen Gießkanne gefüllt. Später sind es nur noch bis zu 1,5 cm Wasserhöhe, wobei aber jedes Mal vor dem erneuten Befüllen mit Wasser der Wasserstand in der Wanne ein bis zwei Tage auf Null sein sollte, damit die Wurzeln zwischendurch auch mal Luft bekommen.

Sobald sich der erste Keimling andeutet, sollte für eine gute Beleuchtung gesorgt werden (pro Box ca. 10 Watt LED-Tageslicht bei 10 cm Abstand), die 14 – 16 Stunden tagsüber eingeschaltet ist. Wer meine Selbstbaubox nutzt, schließt somit die "Horticulture Lighting Solution"-LED-Streifen an und stellt die Schaltuhr für die Beleuchtung passend ein. Außerdem werden die Mini-Lüfter angeschlossen, wobei ich anfangs nur einen der beiden zur Vermeidung von Schimmel nutze, der aber erst nach einer Woche läuft, damit zu Beginn eine höhere Luftfeuchtigkeit entsteht.

Wer es richtig gut machen möchte, schaltet die Heizung so, dass sich nachts drei bis vier Grad weniger als am Tag ergeben.

Des Weiteren gibt es in meinem Mini-Gewächshaus noch eine Webcam mit Temperaturfühlern, deren Konfiguration jedes Jahr etwas angepasst wird, damit die Fotos in den richtigen Ordner meiner Webseite hochgeladen werden. Das rechte Foto zeigt erste Keimlinge und stammt von einer solchen WebCam.

10. Woche (März) – 2. Lüfter ein, Heizung aus

Die Keimlinge müssen für unser kühles Klima langsam abgehärtet werden. Daher wird nun der zweite Lüfter eingeschaltet und sofort oder nach einer weiteren Woche, die Heizung abgeschaltet.

12. Woche (März) – Umtopfen in kleine Töpfe

Wenn die Keimlinge kräftig genug sind und mehr als zwei Blattpaare haben, meistens nach 6 Wochen, werden sie in 7 x 7 cm große Kunststofftöpfe umgetopft. Übrigens, wenn die Erde der Keimlinge nicht vor Wasser trieft, geht das Umtopfen einfacher! – Eventuell vorhandener Schimmel auf der Erde sollte unbedingt entfernt werden, bevor der Keimling sein neues Zuhause bezieht!

Ein Vereinzeln der Keimlinge erspare ich mir, da ich normalerweise nur einen Samen pro Kammer nutze. Beim Vereinzeln ist aus meiner Sicht das Risiko sehr hoch, Keimlinge zu beschädigen und wird durch diese Maßnahme umgangen.

Man erstellt die Pflanzschilder mittels eines wasserfesten Stifts – je eines pro Keimling. Die zu nutzenden 7 x 7 cm Töpfe werden heiß ausgewaschen, damit sie richtig sauber und möglichst keimfrei sind! Ich benutze eckige Töpfe, weil ich davon mehr unterbringen kann, als runde Töpfe. (Es passen 15 Stück 7x7cm-Töpfe genau in eine Wanne!) Als Erde nutze ich immer noch düngerarme lockere Anzuchterde, möglichst mit Perliten und / oder Vermeculiten vermischt. Anschließend nimmt man die Keimlinge einzeln und sehr vorsichtig aus der Anzuchtplatte heraus, steckt jeden in je einen der Anzuchttöpfe, inklusive des passenden Pflanzschildes. Aber nur ganz vorsichtig, damit die empfindlichen dünnen Wurzeln keinen Schaden nehmen! Dabei darf gerne etwas von der bisherigen Erde in den neuen Topf gelangen, nur kein Schimmel! Die Blätter des Keimlings müssen deutlich aus dem Topf herausschauen, aber der Keimling sollte dabei fest und geradestehen. Diese Anzuchttöpfe stellt man dann in die Bodenwanne eines Zimmer-Gewächshauses. Wenn alle Töpfe dort untergebracht sind und die Wanne an ihrem zugedachten Platz auf der Fensterbank steht, gibt man Wasser halbhoch in die Wanne. Später sollten es nur noch 1 bis 1,5 cm Wasserstandhöhe sein. Wie schon im Mini-Gewächshaus sollten die Keimlinge vor dem erneuten Befüllen ein bis zwei Tage ohne Wasser auskommen.

Da die Haube nicht genutzt wird, sind auch keine Lüfter nötig, aber Licht wird nach wie vor gebraucht! Ich nutze zusätzlich zum Tageslicht aus einem Ostfenster einen 10Watt-LED-Tageslicht-Strahler pro Wanne mit 15 bis 20 cm Abstand zu den Blättern. Nur wenn die Erdtemperatur deutlich unter 18 Grad liegt, lässt man eine Heizmatte ab und zu laufen (Schaltuhr), um auf 20 bis 22 Grad zu kommen, aber zur Gewöhnung an die Temperatur Ende Mai, sollte man die Heizmatten jetzt dauerhaft außer Betrieb nehmen und eher tagsüber für mindestens 20 Grad Raumtemperatur sorgen.

20. Woche (Mai) – Umtopfen in große Töpfe nach draußen

Sobald es im Mai keinen Frost und dauerhaft keine Temperaturen unter 10 Grad geben wird, kann man die kleinen Pflanzen aus den 7 x 7 cm Töpfchen nehmen, sie von eventuellem Schimmel befreien und in größere Töpfe umtopfen. An dieser Stelle werden die schwächsten Keimlinge aussortiert!

Bei kleineren Chilipflanzen (Höhe < 40 cm) halte ich Töpfe mit einem Durchmesser von 22 cm (5 Liter) für ausreichend, aber bei mittleren (< 60 cm) bis großen Pflanzen kann es gerne doppelt bis fünfmal so groß sein! (Für Mini-Tomaten empfehle ich mindestens 10-15 Liter-Töpfe.) Unten ist etwas Granulat hilfreich, um Staunässe zu vermeiden, wobei die Töpfe natürlich alle unten ein Loch haben müssen, damit das überschüssige Wasser ablaufen kann. Auf das Granulat kommt im Idealfall Tomatenerde, aber Pflanzerde oder Blumenerde gehen zur Not auch. In diesem Moment wird noch auf Dünger verzichtet, da genug in der neuen Erde vorhanden ist. Zusätzlich ist noch ein Untersetzer sinnvoll, der etwas Wasser "speichert".

Extrem wichtig sind gute Standorte für die Pflanzen! Vollschattig geht gar nicht! In den ersten zwei Wochen reicht es halbschattig, um Sonnenbrand zu vermeiden. Aber danach muss ein annähernd vollsonniges Plätzchen her! Dass in Norddeutschland ein vollsonniger Platz nur relativ wenig echten Sonnenschein hat, ist klar, geht aber nicht anders. Kunstlicht draußen ist für mich kein Thema. Zu viel Regen, Wind oder sogar Hagel wäre ebenfalls ein No-Go. Besonders Tomaten mögen kein Wasser von oben! Für sie wäre ein Gewächshaus von Vorteil.

Beim Platzbedarf kann man sagen, dass für kleine Pflanzen ein Durchmesser von 30 cm reicht, während große Pflanzen 60 cm brauchen können. Rocotos brauchen oftmals noch mehr Platz, da sich die Spitze meistens zu zwei Seiten sehr lang verzweigt. Manchmal müssen diese Verzweigungen sogar abgestützt werden damit sie nicht brechen!

Man sollte außerdem wissen, dass manche Sorten bis zu fünf Monate brauchen, um erntereife Früchte zu produzieren. So habe ich Rocotos noch Ende November (im Haus) geerntet!

24. Woche (Juni) – Monatliche Düngergabe

Über Dünger habe ich eine eigene Seite geschrieben, da es ein sehr komplexes Thema ist. Ich bin aber kein Spezialist!

Zu dieser Zeit der Anzucht empfehle ich Dünger für eine gute Blüte, also mit gutem Phosphoranteil. Weiterhin sollte es wenig Stickstoff (Blattbildung) und mittelmäßig Kalium (Fruchtbildung / Gesundheit) sein. Das wäre im Idealfall N-P-K von 10-20-15. Laut Semillas brauchen Capsicum Chinense zusätzliches Kalzium (Knochenmehl). Bei Hakaphos empfehle ich zu diesem Zeitpunkt "rot" (8-12-24). Ansonsten muss es zur Not ein organischer Tomatendünger tun. Beim Vorkommen von gelben Blättern beim Aji Habanero hilft etwas Dolomitkalk. Aber man muss nicht unbedingt darauf reagieren!

Es gibt nun also die erste Düngergabe mit organischem Dünger. Der Dünger muss etwas in die Erdoberfläche eingearbeitet werden. Auch wenn man bei organischem Dünger nur wenig falsch machen kann, empfehle ich, die Vorgaben des Herstellers zu befolgen!

28. Woche (Juli) – Monatliche Düngergabe

Die zweite Düngergabe wird genauso behandelt, wie die erste. Wenn allerdings die Blühphase beendet ist, wäre aus meiner Sicht ein N-P-K von 15-15-20 ideal. Meine Empfehlung nach der Blüte wäre ein Hakaphos "blau" (15-10-15) oder weiterhin besagter Tomatendünger. Wer lieber einen der Hakaphosdünger kaufen will, der wird mit dem blauen gut bedient sein, da Semillas ebenfalls einen 15-10-15-Dünger nutzt. Ich hatte bisher nur den roten eingesetzt, was auch funktioniert hatte.

32. Woche (August) – Monatliche Düngergabe und Erntebeginn

Die dritte Düngergabe unterscheidet sich nicht von der vorhergehenden, aber so langsam könnte die Ernte beginnen, je nach Sorte und je nach Wetter. Spätestens wenn die Oberfläche einer Schote Anzeichen bekommt, schrumpelig zu werden, kann sie geerntet werden. Man kann sie aber auch länger hängen lassen. Solange sie nicht schimmeln, kann man sie noch essen. Nur für die Optik ist es dann nichts mehr. Wer zu früh erntet, riskiert lediglich, zu wenig Schärfe und / oder Geschmack zu bekommen. Aber ansonsten spricht nichts dagegen. Wer Samen für das nächste Jahr braucht, lässt ein bis zwei Schoten pro Sorte an der Pflanze leicht schrumpelig werden, schneidet sie mit einem kleinen Stück Stiel ab und lässt sie dann noch vier Wochen im Haus liegen, damit die Samen wirklich reif sind. Danach entnimmt man die Samen und lässt sie weitere vier Wochen ohne Anhaftung von Fruchtfleisch oder der Plazenta (auf Haushaltspapier) liegen. Danach kann man die Samen dunkel, kühl und möglichst luftdicht lagern. Seit 2025 nutze ich dafür den Kühlschrank mit seinen recht konstanten 6 Grad. Dann sollten die Samen noch mindestens drei Jahre Verrwendung finden können.

46. Woche (November) – Entsorgung / Überwinterung / Samenentnahme

Bei unter 5 Grad müssen die Pflanzen unbedingt an einen frostfreien Platz gestellt werden!

Wenn keine Schoten mehr vorhanden sind, kann die Pflanze entsorgt werden. Die Rocotos sind Anfang Dezember meistens die letzten. Bei denen lohnt es sich, zu warten! Rocotos sind meistens sehr dickwandig (saftig), recht groß, ausreichend scharf und haben einen guten Geschmack!

Zur Überwinterung kann ich nur wenig schreiben, da ich lieber neu aussäe. Aber trotz angeblicher Einjährigkeit von Chilipflanzen sollte man einen Versuch wagen. Dazu kürzt man die langen Zweige kräftig und lässt die Pflanzen ohne Dünger mit nur ausreichend Wasser an einem hellen, kaum geheizten Ort bei 15 – 18 Grad stehen. Sollten sich kleine Insekten zeigen, so wäscht man diese vorsichtig mit Seifenwasser ab oder nutzt ein Mittel, bei dem ein späterer Verzehr der Schoten unbedenklich ist. Der Vorteil der Überwinterung ist eine deutlich früher mögliche Ernte in den Folgejahren. Unendlich kann man eine Pflanze natürlich nicht überwintern. Im Alter setzen sich die „Adern“ zu, die für den Transport der Nahrung nötig sind. Aber ein Alter von fünf Jahren hatte ein mir bekannter Chilifreak bei einer Chilipflanze erreichen können, was allerdings sehr selten vorkommt.

Um für die nächsten zwei bis drei Jahre Samen der in diesem Jahr entstandenen Früchte zu haben, werden ein bis zwei wirklich reife und fehlerfreie Früchte pro Sorte für zwei Wochen an einen schattigen Platz bei Zimmertemperatur gelegt. Anschließend schneidet man sie auf und entnimmt die Samen, wobei anhaftendes Fruchtfleisch wegen Schimmelgefahr entfernt werden muss. Diese Samen legt man weitere zwei bis vier Wochen bei Zimmertemperatur auf ein Haushaltspapier zum Trocknen, gibt sie dann in ein beschriftetes ZIP-Tütchen und drückt überschüssige Luft vor dem Verschließen heraus. (Noch besser wären Behälter, die man luftleer machen kann.) Diese kleinen ZIP-Tütchen legt man alle gemeinsam in eine größere abgedunkelte ZIP-Tüte, die dann ebenfalls "luftleer" gemacht wird, im Kühlschrank bei ca. 6° Celsius ihren Winterschlaf macht und bis zum nächsten Gebrauch möglichst nicht mehr geöffnet werden sollte.

Zwei Links zu dem Thema:
https://www.semillas.de/anzuchtanleitung/
https://pepperworld.com/crash-kurs-fur-die-chili-anzucht-ubersicht/

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