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Rum-Tastings 2015 #2

 

Die Reihenfolge der Bewertung nach Schulnoten: Süße, Milde, Würze, Frucht.
17.06.2015: Eine Überraschung! Ganz unerwartet hat mir ein Kollege einen A. H. Riise Danish Navy Rum 40% zum Probieren gegeben.
Wow! Der ist ganz dicht dran!
Hier meine Bewertung (Süße, Milde, Würze, Frucht):
1, 2, 4, 2!
Außer etwas zu viel Süße für mich ist nichts mehr zu Bemängeln. Auch keinerlei Beigeschmack!


Im Juli wird noch mehr „getastet“. Schließlich will ich nicht Rum-Anfänger bleiben! Geplant sind zuerst einzelne Sorten:

Auf den Fotos von links nach rechts:
El Dorado Rum 12 Jahre 40% (3, 4, 2, 3)
Opthimus 25 Jahre Rum 38% (2, 2, 4, 2)
Opthimus 25 Jahre Rum Whisky Finish 43% (2, 3, 3, 2)
Dos Maderas PX 5+5 Jahre Rum 40% (2, 2, 3, 3)
Cartavio XO Rum 18 Jahre 40% (2, 2, 4, 3)

Der El Dorado Rum wurde gekauft, weil er in einem Rum-Forum in drei Jahren unter den ersten zehn Plätzen war. Aber für wen die interessanten Sorten erst ab 20 Jahre Alter anfangen, wird hier enttäuscht. Irgendwo muss der günstige Preis herkommen! Allerdings aus Sicht des Preis-/Leistungsverhältnis ist er durchaus einen Versuch Wert! Mir war er einfach zu jung und ungestüm. Das kenne ich ja schon von Whiskys.

Ein interessanter Test war der Opthimus mit und ohne Scotch-Finish. Bei vielen Rums ist ein Bourbon-Finish vorhanden, aber ein Scotch-Finish war mal etwas Neues für mich! Auf dem einen Mini-Fläschchen steht drauf: Opthimus, Ron Artesanal, 25 anos solera. Was für ein Unterschied zum vorher getesteten 12 jährigen! Allein der Geruch war schon richtig lecker, aber das Probieren – aaangenehm! Viel milder und trotzdem alles dran, was sich die Zunge und der Gaumen so wünschen! Der könnte glatt mein Liebling werden! Oh Wunder! Beim Bewerten hat er genau meine aktuelle Lieblingsbewertung getroffen!

Da war die Latte für den Opthimus, Malt Whisky, 25 anos solera sehr hochgelegt. Das konnte nicht gut gehen! Den Tomatin als verwendeten Whisky mag ich schon nicht besonders! – Beim Geruch konnte ich keinen Unterschied ausmachen, bin aber auch nicht besonders geübt. Beim Geschmack war ich überrascht! Es ging doch noch gut! Obwohl dieser Rum etwas weniger mild, als der vorige war, fand ich den Geschmack sogar etwas interessanter und komplexer, auch wenn ich vom Scotch nichts geschmeckt hatte. Da geht es mir wie beim Negra: Obwohl es nicht die perfekten Lieblingsnoten sind, ist er für mich sehr interessant, wenn man vom Preis absieht!

Ich schenke mir aber jetzt die Lieblingsbewertung zu ändern. Es hängt sowieso von der Stimmung ab, nach welchem Geschmack es einen „dürstet“! Für heute war der Opthimus mit Scotch-Finish jedenfalls mein persönlicher Favorit!

Die anderen beiden Minis waren ein paar Tage später dran. Beide waren sehr interessante Kandidaten!

Der Dos Maderas PX 5+5 Jahre Rum 40% durfte den Anfang machen und das tat er dann auch gar nicht so schlecht! Durchaus angenehm im Geschmack, wenn auch nicht ganz so gehaltvoll, wie der Negra. So gab es dann folgende Benotung: 2, 2, 3, 3.

Der Ron Cartavio XO Rum 18 Jahre 40% war auch gut. Leider gab es beim ersten Versuch wieder den Beigeschmack, den ich nicht mag. Der Negra und der Plantation haben diesen Beigeschmack nicht. Vielleicht bekomme ich noch heraus, was die Ursache ist. – Wie auch immer, hier noch meine Noten: 2, 2, 4, 3.
Beim zweiten Tasting einige Tage später hat er mir aber so gut geschmeckt, dass ich ihm ganz locker meine Empfehlung gebe! Er ist nicht ganz so süß, wie ein Riise, aber fruchtig und recht milde.


Am 11.07.2015 habe ich das nächste Tasting angefangen. Auf dem Plan stand ein Tasting-Six-Pack mit angeblich „nicht süßen“ Rumsorten:

Auf den Fotos von links nach rechts:
Mount Gay Rum XO Reserve Cask Rum 43% (3, 2, 3, 3)
La Hechicera Columbia Rum 40% (3, 3, 2, 4)
Santiago de Cuba Extra Anejo 12 Jahre Cuba Rum 40% (3, 3, 1, 4)
Dictador 20 Jahre Solera Columbia Rum 40% (3, 2, 3, 4)
Phraya Gold Thailand Rum 40% (3, 3, 2, 4)
The Paulsen Collection 10 Jahre Barbados Rum 40% (3, 2, 2, 4)

Dummerweise hatte ich am gleichen Tag eine Chilisoße gekocht und natürlich auch mehrfach probiert. Falls deshalb meine Geschmacksbestimmung heute nicht passt, werde ich es später noch einmal versuchen. Aber hier folgt meine subjektive Bewertung:

Der Mount Gay Rum XO Reserve Cask Rum (diese Beschriftung im Shop ist falsch: Mount Gay Rum XO Reserve Barbados Rum) ist schon mal die erste Überraschung: von wegen nicht süß! Da hab ich wohl etwas missverstanden! Und geschmeckt hat er auch recht gut. An diesem Tag hatte ich den „Plantation Barbados XO 20“ zum „Eichen“ meines Geschmacks. Der Mount Gay war minimal weniger süß und hatte etwas mehr Würze, so dass ich auf die „Zacapa-Negra“-Bewertung gekommen wäre. Das konnte nicht sein! So lecker wie einer meiner Lieblingsrums war er nicht ganz. Ich habe dann den vorletzten Tropfen von meinem Zacapa Negra probiert und komme zu der folgenden Bewertung vom Mount Gay: 3, 2, 3, 3.

Der zweite Kandidat, der La Hechicera Columbia Rum , durfte gleich nach dem Negra auf meiner Zunge Platz nehmen. Oh oh, die Chilisoße musste ihre Spuren hinterlassen haben. Aber auch beim zweiten Tasting dieser Sorte ohne vorherigen Chiligenuss konnte ich ihm nichts abgewinnen. Also vergebe ich die Noten 3, 3, 2, 4.

Die Verschlüsse dieser Minis waren schon immer etwas schwierig und nur selten mehrfach nutzbar, aber die dritte Flasche wollte ihren Inhalt nicht hergeben. Kurz bevor ich das Fläschchen Santiago de Cuba Extra Anejo 12 Jahre Cuba Rum mit dem Hammer zertrümmern konnte, ging der Verschluss des  doch noch auf, wenn auch nur unter Zuhilfenahme eines Messers! Und dann – ein merkwürdiger Geschmack! In den ersten Millisekunden total süß, um dann irgendwie ins Medizinische abzudriften. Hustensaft schmeckt mir jedenfalls deutlich besser, auch wenn ich dem Rum damit vermutlich weh tue. In meine Bewertung konnte das nicht wirklich einfließen, aber ich habe mal die Würze hoch- und die Frucht heruntergesetzt: 3, 3, 1, 4.

Da ich gerne die Nummer 5 aus Thailand testen wollte, habe ich trotz des ansteigenden Alkoholpegels weitergemacht. Der Dictador 20 Jahre Solera Columbia Rum müsste mit seinem Alter und „Solera“ wieder mehr mein Fall sein. Aber hallo! Dem war so! Wegen der Noten war ich unsicher und musste den Plantation dazwischen schieben. Hier die Noten vom Dictador 20: 3, 2, 3, 4.

Endlich war der Phraya Gold Thailand Rum dran, wobei mir klar war, dass er auf Grund der Historie nicht zu den besten Sorten zählen konnte. Leider war es auch so. Zusammen mit dem medizinischen Santiago de Cuba gehört er zu den Verlierern des Abends! Auch hier war ein Geschmack dabei, den ich nicht mag. Ich kann es nur als „jung“ bezeichnen. Jedenfalls ist es nicht mein Ding und ich gebe es in der „Würznote“ wieder. Die Bewertung: 3, 3, 2, 4.

Bevor dann die bisher genossene „Medizin“ ihre Wirkung zeigt, schnell noch den letzten The Paulsen Collection 10 Jahre Barbados Rum probiert! Mit einem Alter von 10 Jahren konnte es allerdings nicht viel werden. Merkwürdigerweise war der gar nicht so schlecht wie erwartet. Durch sein geringes Alter ist er zwar für mich geschmacklich kaum interessant, aber ich würde gerne einen 20 Jahre alten von dieser Firma probieren! Leider scheint es so etwas nicht zu geben! – Beim zweiten Tasting hatte ich nur bei dieser Sorte wieder meinen ungeliebten Geschmack gespürt. – Das Jungsein lässt sich zwar schwer in den vier Noten unterbringen, aber ich versuche es mal: 3, 2, 2, 4.

Soweit das Tasting mit angeblich „nicht süßen“ Rumsorten. Mir sind alle süß genug gewesen! Die Suche nach einem nicht-süßen Rum, der mir gut schmeckt ist also ohne Ergebnis, wenn auch der Dictador schon dicht dran war und mein Gewinner des Abends ist!

Beim zweiten Tastingtag dieser Sorten hatten mir die Sorten generell nicht ganz so „gut“ geschmeckt, so dass ich schon an „Geschmacksverirrung“ geglaubt hatte, aber der Ron Zacapa Negra als Abschluss hat mir meine schlechteren Bewertungen doch noch bestätigt. Der ist wirklich leckerer!


A. H. Riise - Christmas RumEin Mini-Tasting gab es noch am 16.07.2015. Für eine ganz besondere Feier habe ich mir einen Ron Zacapa Etiqueta Negra 43% und einen A.H.Riise XO A.H. Riise XO Reserve Christmas Rum Ltd. Edition 2014 40% gegönnt. Von Riise war auch noch ein „Danish Navy“ für einen Freund dabei, weshalb noch eine Miniatur eines Rum Project Three by Spirits of Old Man Mini 40% beilag. Da ich ursprünglich auch für mich den „Danish Navy“ bestellen wollte, aber wegen der Bestellung meines Freundes nicht bestellt habe, sollte es etwas ähnlich gutes sein. Ob das wirklich so ist?

Zum Eichen wurde der frisch gelieferte Negra genutzt, den ich bereits reichlich getestet hatte. Ein echtes Sahneteil (3, 3, 3, 3)!
Daraufhin die Bewertung des Riise Christmas Rum: 1, 2, 3, 2.
In Worten: Wenn ich den Riise Danish Navy noch einigermaßen in Erinnerung habe, dann hat der Christmas Rum keine größeren geschmacklichen Unterschiede bis auf die „weihnachtliche Mischung“. Lecker ist sicherlich klar beim einem Riise. Und sonst? Natürlich süß, Riise eben! Dann noch recht mild, recht fruchtig mit etwas mehr Würze, als die meisten Riise durch die „Weihnachtswürze“, aber ohne die Kraft des Negra! Trotzdem empfehlenswert (Foto links)!

Für mich ist der echt lecker! Trotzdem werde ich nach dem Ende der Christmas-Flasche den Navy von Riise als Gegenstück zum Zacapa Negra kaufen. Wer will schon ein ganzes Jahr so deutlich Weihnachten herausschmecken? ? 
Spirit of Old ManAuch wenn von dem Geschenk nicht viel zu erwarten war, habe ich es gleich auch noch probiert. Der Aufdruck auf dem winzigen Fläschchen: Spirit of Old Man, Rum Project Three, Dark Expression, 40%, mit Farbstoff (Foto rechts). Meine Bewertung: 2, 2, 3, 3.
In Worten: Es gab zwar keine größere Überraschung, wenn auch der Geschmack nicht schlecht war. Irgendwie fehlt mir Komplexität und Power!

Was mir immer klarer wird: Ich bin Negra-Fan!

Und wie immer ganz wichtig: bewusst und in Maßen genießen!

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