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Lautsprecherprojekt Little Diamonds #8

Die Optimierung der Weiche – ein Kapitel für sich!

Ich hatte in einem meiner ARTA-Kapitel bereits kurz erklärt, wie man zu einem brauchbaren Ergebnis kommen kann. Durch die nicht perfekten Verläufe der Nicht-Visatonchassis gab es schon im Testgehäuse Irritationen bezüglich der Übereinstimmung von Simulation und Messergebnissen. Diese waren nun aber bekannt und so gab es nur die üblichen Probleme beim Optimieren, weil die Messungen nicht zu 100% mit der Simulation übereinstimmten. Aber manchmal war die Simulation überraschend dicht dran!

Wie auch immer. Lautsprecherbau ist immer mit Kompromissen verbunden und so habe ich dieses Mal manche Dinge nicht versucht, perfekt zu machen, weil entweder die Bauteile so extrem teuer waren oder weil mein altes Gehör einige Feinheiten nicht mehr heraushören kann, wie beispielsweise, ob ein Elko oder ein MKT-Kondensator verwendet wurde.

Hier die letztendlich genutzte Schaltung:

Es folgen die Simulation (BoxSim) mit den obigen Bauteilen und danach die unkalibrierte Messung (ARTA) in meinem 35 m² großen (oder auch kleinen) Wohnzimmer. Soll heißen, mit Amateurmitteln und unterhalb von 500 Hz sind Messungen wegen Reflexionen nicht mehr wirklich sinnvoll.

Das nächste Bild zeigt die Messung von Box 1 und Box 2. Dafür, dass ein Tag zwischen diesen Messungen lag und ich immer wieder das Standmikrofon umgestellt hatte, eine wahnsinnig gute Übereinstimmung beider Boxen!

Natürlich ist es nicht bei den Messungen geblieben! Musik war angesagt und das gar nicht mal so leise!

Ich musste zugeben, dass diese als Diamantenbox von mir angesehene Büchse bei meinem Gehör nur unwesentlich von der Qualität meiner Studio2BR-KE, der Micro-Block oder der Native Speaker abweicht. Der superteure Mitteltöner aus der Weltspitzenklasse funktioniert zwar prächtig, ist aber für mein Gehör offensichtlich oversized! Und der doppelte Bass? Auch nichts, was einem Freudentränen in die Augen treibt! Die Begrenzung dieser Winzlinge ist nicht wegzudiskutieren. Das Simulationsprogramm gibt ca. 20 Watt bei 50 Hz als Maximum an und unterhalb von 50 Hz spielt sich erwartungsgemäß auch nicht mehr viel ab.

Das Ergebnis:
Wäre ich mit der Erwartung gestartet, dass es für den hohen Preis und der bekanntermaßen guten Qualität aller beteiligten Chassis ein exorbitant geiles Lautsprecherpaar werden müsste, wäre ich sehr enttäuscht. Aber auf Grund meines Alters, meines Tinnitus und meines ungeübten Gehörs ist dieses Lautsprecherpaar für mich tatsächlich oversized! Junge Musikenthusiasten mit der Bereitschaft, Geld für gute Qualität auszugeben, sind hier gefragt!

Tipps für Deine weiteren Pläne:
Ich würde den Bass so planen, dass ich mit dessen Qualität, Lautstärke und Gehäusegröße zufriedengestellt werden würde, wobei ich eher zurückhaltend bei der Basslautstärke bin. Danach nimmt man sich den Mitteltöner vor, der aber auch technisch und optisch zum Bass passen sollte. Am Einfachsten halte ich die Auswahl des Hochtöners. Es gibt sehr viel Auswahl und die Preise sind bei guter Qualität noch am Ehesten akzeptabel. Zur Motivation sieh Dir meine Native Speaker an! Das ist wegen des guten Zusammenspiels aller vier Chassis (und wegen des großen, mühelos spielenden Basses) immer noch mein persönliches Highlight, aber auch mein größtes Lautsprecherpaar! – Ob es dann passive oder aktive Lautsprecher werden, liegt bei Dir! Die Preise für gute Weichenbauteile dürften gleichauf mit qualitativ vergleichbaren Verstärkern liegen!

Aber eines ist aber klar:

Der Selbstbau von Lautsprechern lohnt sich nur für Leute mit gefülltem Konto und einer Leidenschaft für guten Klang!

Auf den nächsten zwei Seiten folgen alle Simulationskurven und alle Messergebnisse.

vom 24. Oktober 2025
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