Wasser
Das Wasser habe ich bisher nicht so kritisch gesehen, weil wir in Bremen recht gutes Wasser haben. 2015 war die gesamte Anzucht bis Mitte Mai mit (abgestandenem) Leitungswasser erfolgt. Wichtig bei Leitungswasser: nicht hart, wenig Chlor und wenig Kalk. Wer kein Regenwasser und auch sonst kein geeignetes Wasser hat, kann zumindest bei kleinen Chilimengen (15 – 30 Pflanzen) bis Ende Mai billiges Wasser ohne Kohlensäure aus dem Supermarkt verwenden.
2016 habe ich eine Kombination von zerstoßenem Moringasamen und Micropur Classic getestet, um Bakterien im stehenden Wasser vorzubeugen. Im Mini-Gewächshaus, was nach vier bis acht Wochen geräumt wird, bringt es nichts. Dort wurde Chinosol zur Schimmelbekämpfung getestet, wobei mir der Geruch nicht gefällt, sobald die Wassertemperatur steigt. Aber bei der Aufzucht, wo die Pflanzen zwei bis vier Monate im Wasser stehen, könnte Moringa oder Micropur hilfreich sein. Ich habe all diese Mittel aus meinen zukünftigen Anzuchtversuchen verbannt, weil ich keinen Unterschied zu früher sehen konnte.
Im Mini-Gewächshaus:
Solange kein Keimling zu sehen ist, sollte der Wasserstand in der Bodenwanne zwischen ein bis zwei cm betragen. Damit erreicht man eine halbwegs konstante Temperatur, die dann auch noch mit ca. 30 Grad recht hoch sein sollte, damit die Samen schnell keimen. Wenn Keimlinge zu sehen sind, empfehle ich so zu gießen, dass der Wasserstand ca. 1,5 cm beträgt. Dann wartet man ab, bis der Wasserstand auf null ist. Nach zwei Tagen gießt man wieder die 1,5 cm Wasserstand und wartet ab, bis …
Seitdem die Mini-Lüfter in den Mini-Gewächshäusern rund um die Uhr mit voller, statt mit halber, Spannung arbeiten und ich ca. 1 cm Abstand zwischen Deckel und Bodenwanne habe, gibt es deutlich weniger Schimmel, selbst wenn nur einer von zwei Lüftern läuft! Beim Herbstexperiment in 2019 war der Schimmel auch noch nach 10 Wochen gering, aber inzwischen sind 7 Wochen Aufenthalt im Gewächshaus das Maximum vor dem ersten Umtopfen!
In der Wanne auf der Fensterbank:
Ganz ohne Schimmel- und Moosbefall ging es früher bei mir nicht. Seit 2022 war es wegen der neuen LEDs deutlich weniger, da die Keimlinge dort wesentlich kürzer untergebracht waren, nämlich nur noch 6 Wochen statt ca. 10 Wochen. Gut ist es aber, zumindest bei den 7x7cm-Töpfchen wöchentlich die Bodenwanne zu reinigen und bei viel Schimmel die oberste betroffene Erdschicht abzukratzen (z. B. mit einem Teelöffel), den Topfinnenrand zu reinigen und den Topf dann wieder mit Erde randvoll zu befüllen. Da ich ziemlich faul bin, reinige ich nur einmal monatlich die Wannen der Anzuchtboxen, was gerade noch in Ordnung ist.
Zum Thema Wasser gäbe es noch das Thema Luftfeuchtigkeit. Keimlinge und junge Chilipflanzen müssten eine recht hohe Luftfeuchtigkeit bekommen, was ich aber in meinen Mini-Gewächshäusern nicht so einfach herstellen kann. Ich habe dort meistens die Luftfeuchtigkeit des Raumes, also ca. 50%.
Interessant ist die Luftfeuchtigkeit auch bei „erwachsenen“ Pflanzen. Ich habe das Thema noch nicht bis zum Ende geprüft, aber es scheint so zu sein, dass sowohl im Sommer, wie auch im Winter, wöchentlich zweimal eine Dusche mit einem Wassersprüher der Pflanzengesundheit zuträglich wäre! Eine Pflanze, die ich von einem warmen und sonnigen Platz in unseren relativ kalten aber dafür feuchteren Garten gestellt hatte, bekam danach noch einmal richtig Lust zu blühen! – Ein Tipp im Internet besagt tatsächlich, dass ein Einsatz eines Ultraschallneblers bei der Anzucht oder Aufzucht ohne Häuschen Sinn macht! Leider habe ich nach kurzer Zeit überall einen weißen Niederschlag bemerken müssen (auch auf unserem Fernseher ) und werde zukünftig auf den Nebler verzichten. Als Alternative muss die manuelle Sprühflasche herhalten. Ganz besonders im Winter ist das Sprühen mit Wasser empfehlenswert: Es gibt dann deutlich seltener Lausbefall!