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Dünger

Wer es eilig hat, scrollt nach unten zu meiner eigenen Lösung…

Allgemeines

Bei diesem trockenen Thema wollte ich mit den wichtigsten Erkenntnissen auf dieser ersten Seite beginnen. Dann sollte eine Seite mit Praxis folgen, deren Ergebnisse sich auf dieser erste Seite wiederfinden lassen sollten. Die dritte Seite wäre dann reine Theorie, wie ich sie mir aus diversen Internetseiten angelesen habe. Das hätte sich dann auch auf die Praxis und das wiederum auf diese Seite ausgewirkt. Warum es inzwischen anders gekommen ist, siehe meine Erklärung im letzten Abschnitt. Für „Düngeranfänger“, wie mich, folgen einige Informationen zu diesem Thema, die aufzeigen können, ob sich ein tiefer Einstieg in das Thema lohnt!

Dünger habe ich bis 2016 nicht besonders wichtig genommen. Nachdem aber einige meiner Pflanzen in diesem Jahr verdächtig viel und frühen Blatt- und Blütenverlust hatten, und ich für 2017 im Vergleich zu 2016 gesündere Pflanzen haben möchte, kommt Dünger in mein Blickfeld. Natürlich kann ich nicht in fünf Minuten den Dünger-Durchblick bekommen, aber ich beginne mal, ein paar Erkenntnisse aus dem Internet, von meinem Chili-Freund und meine eigenen Erkenntnisse zu sammeln. Dabei fange ich bei Null an, wohlwissend, dass um das „richtige“ Verhältnis von NPK richtige „Kämpfe“ in einigen Foren laufen!

Es wird hier keine wissenschaftliche Abhandlung geben, da ich als „Düngeranfänger“ gar nicht das Wissen dazu habe. Ich gebe nur Dinge so wieder, wie ich sie verstanden habe.

Es gibt Mineraldünger und organischen Dünger. Der Mineraldünger kann 1:1 von der Pflanze aufgenommen werden und wird deshalb von mir näher untersucht und getestet. Die Ergebnisse diese Düngerform sollten einigermaßen reproduzierbar sein. Der organische Dünger hängt mehr oder weniger von den Bedürfnissen der Pflanze ab und sie kann daher nicht so schnell überdüngt werden. Allerdings kann man diese Düngung deshalb nicht so gut reproduzieren.

Ich beschäftige mich vorerst nur mit sogenanntem Volldünger „NPK“. N steht für Stickstoff, P für Phosphor und K für Kalium, wobei Phosphor und Kalium als Oxyd genutzt werden und somit eigentlich als Phosphor und Kalium geringere Mengen als angegeben enthalten. Es wird jeweils angegeben, wie viel Prozent von jedem Stoff im Dünger enthalten ist. Mir dienen die Werte mehr als relative Werte und somit spielt die echte Menge keine Rolle.

Eine eventuell vierte Zahl gibt den Gehalt von Magnesium an. In den meisten Düngersorten sind noch weitere Elemente enthalten, die ich mir vielleicht nach und nach ansehen werde. Und wer es genauer nehmen möchte, der muss berücksichtigen, dass beispielsweise der häufig genutzte „Phosphorersatz“ P2O5 nicht identisch ist mit dem gleichen Anteil Phosphor. Und diese „Ersatzstoffe“ gibt es auch bei den anderen Inhaltsstoffen! Also noch einmal: Das Thema ist nichts für Laien! Außerdem habe ich meine Chilis alle in Töpfen und brauche damit ein etwas anderes Verhältnis von NPK, als manche Freiland-Berechnung von Chilis angibt.

Für die Chilianzucht ist ein leicht erhöhter Stickstoffanteil in den ersten zwei bis drei Monaten nach der Keimung empfehlenswert. Bis Ende des sechsten Monats sollten dann Phosphor und Kalium den größeren Anteil im Dünger haben.

Es sind noch weitere Chemikalien, wie Magnesium, Kalzium, Schwefel, Eisen, Kupfer, Zink und Spurenelemente im Dünger, allerdings in geringer Konzentration. Aber was bewirken nun diese Stoffe? Hier in Kurzform und nicht komplett überprüft:

Stickstoff (N) sorgt für das Wachstum und das Grün der Pflanze und besonders der Blätter und Zweige. Zu wenig Stickstoff sorgt für eine kleine Pflanze, kleine Früchte und oft gelbliche Blätter. Diese können sogar abfallen. Zu viel Stickstoff beschleunigt das Wachstum so sehr, dass die Stängel dünn und kraftlos werden. Die Blätter werden manchmal besonders dunkel grün, die Blütenbildung ist unzureichend oder die Pflanze macht einen verbrannten Eindruck.
Phosphor (P) ist für eine gute Blüten- und Fruchtbildung zuständig. Auch die Wurzebildung wird gefördert. Zu wenig Phosphor sorgt für Probleme beim Wachstum und der Reife der Pflanze und ihrer Früchte. Außerdem verfärben sich die Blätter.
Kalium (K) wirkt auf die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit der Pflanze, sowie auf den Fruchtansatz und die Fruchtentwicklung. Bei zu wenig Kalium verformen sich die Blätter und können am Rand braun werden. Später bilden sich Risse in den Früchten (nicht die typischen Jalapeno-Korkrisse).
Magnesium (Mg) Gelbe Blätter können ein Mangel an Magnesium sein.
Kalzium (Ca) festigt das Gewebe und verbessert den Boden und das Wurelwachstum. Sind die Blätter gelb gesprenkelt oder sind die (jungen) Blätter gelb und die Adern grün, ist von einem Kalziummangel auszugehen.
Eisen (Fe) Bei gelben jungen Blättern könnte Eisenmangel im Spiel sein.
Schwefel (S) Gelbe Blätter können ein Mangel an Schwefel sein.

Eselsbrücke: N – P – K = Wachstum der Pflanze – Blütenbildung – Fruchtbildung und Gesundheit = Frühjahr – Sommer – Herbst.

Wer es bisher übersehen hat: Ganz rechts steht eine Möglichkeit zur Düngung in Kurzform. Diese Möglichkeit habe ich recht häufig im Internet gefunden. Bei besonders hartem Wasser gibt es wohl bessere Lösungen. Ich habe in Bremen zum Glück relativ weiches Wasser mit einem geringen Kalkanteil wobei „Hakaphos Soft Spezial“ ausreichen sollte!

Um den Umgang zu lernen und nicht nächstes Jahr die komplette Anzucht in den Sand zu setzen, sind 2016 im Test:
„Hakaphos Soft Spezial“ {NPK 16+8+22(+3) = 1+0,5+1,4} und „Jaeger Bio-Chili-Tomatendünger“ {NPK 7+7+10 = 1+1+1,4}. Erste getrennte Tests waren bei beiden zumindest nicht negativ! In meiner Chilianzuchtanleitung mit LEDs für 2017 wurden sie zusammen mit „Hakaphos rot“ {NPK 8+12+24(+4) = 1+1,5+3} eingearbeitet. Für 2017 war außerdem noch eingetroffen: „Hakaphos grün“ {NPK 20+5+10(+2) = 1+0,25+0,5}. Ob ich diesen trotz des sehr hohen Stickstoffanteils nutzen werde, werde ich mir noch überlegen. Den letzten im Bunde, den Hakaphos blau {NPK 15+10+15(+2) = 1+0,7+1} werde ich gar nicht einsetzen. – Die angegebenen Düngersorten noch als Tabelle zur besseren Übersicht:

NPK NPK „1“ Name
15+10+15(+2) 1:0,7:1 Hakaphos Blau
20+5+10(+2) 1:0,25:0,5 Hakaphos Grün
8+12+24(+4) 1:1,5:3 Hakaphos Rot
16+8+22(+3) 1:0,5:1,4 Hakaphos soft Spezial
7+7+10 1:1:1,4 Jaeger Bio-Chili-Tomatendünger

Das Ende des Düngerthemas

Diese Seite ist am 06.07.2016 begonnen worden. Ich musste aber im Oktober 2016 erkennen, dass das Thema Dünger, Nährstoffmangel und Nährstoffüberschuss für mich zu komplex ist. Daher verzichte ich auf weitere Erklärungen und auf weitere Seiten zum Thema Dünger! Ich verweise hiermit nur noch auf Visuplant, eine Spezialseite für das Thema, deren Wahrheitsgehalt ich bei Weitem nicht abschätzen kann, die mir aber einen seriösen Eindruck macht und die das Thema so behandelt (mit Fotos), wie ich es ursprünglich wollte! Es gibt dazu auch noch ein Buch: „Handbuch zur visuellen Diagnose von Ernährungsstörungen bei Kulturpflanzen“, was wegen der vielen Fotos für Laien zumindest teilweise verständlich ist.

Ich habe sehr oft einen „Mittelwert“ in den Foren für die Chilianzucht gefunden, der aber nicht klar ausdrückt, ob es für meine Topf-Chilis das Richtige ist und ob es eher für die Anzuchtmonate oder die Blüte- und Erntemonate gedacht ist:
2+1+3 bzw. 1+0,5+1,5.

Dazu nehmen kaufwillige Spezialisten nach unbestätigten Angaben grünen Hakaphos zur Anzucht, blauen für die Blütezeit und roten bis zur Ernte. (Stand Frühjahr 2017: Den blauen schenke ich mir, wie viele andere auch, und nehme auch dann den roten!) Andererseits liest es sich so, dass die farbigen Sorten nur bei hartem Wasser ihre Berechtigung haben!

Die meisten Leute wollen aber nur einen Dünger kaufen. Da wäre der „Hakaphos Soft Spezial“ einer der richtigen wasserlöslichen mineralischen Dünger (16+8+22+3) für die gesamte Saison. Falls Datenblatt gewünscht: Suche nach „Compo Expert Hakaphos Soft“.

Ich selber habe auch gute Erfahrungen mit einem Dünger aus einem Kräuter-/Chili-Gärtnerei aus meiner Nähe (bei Bremen): organischer Dünger in als Granulat mit N-P-K von 7-7-10.

Wie man an den unterschiedlichen Zusammensetzungen erkennen kann, ist noch viel Raum für eigene Experimente! Aber Vorsicht! Besonders mit mineralischem Dünger kann man sehr schnell überdüngen und dann stirbt die Pflanze!

Aus meiner Praxis

2016 hatte ich bereits negative Erfahrungen mit Überdüngen gemacht! 2017 wollte ich mir das gerne schenken. Somit habe ich ganz vorsichtig begonnen:
Solange die Keimlinge noch in einer Anzuchtbox untergebracht sind, gibt es nur ungedüngte Anzuchterde und Wasser. Erst zwei Wochen nach dem ersten Umtopfen gab es Wasser mit 1,5 Promille Dünger (1,5 Gramm Dünger auf 1 Liter Wasser). Ich hatte nach 4 Wochen noch einmal eine derartige Düngergabe gemacht. Der Dünger war Hakaphos grün, aber Hakaphos Soft Spezial wäre auch gut. Weitere Dünger sind sicherlich auch verwendbar, aber die habe ich nicht getestet.

Nach 8 Wochen ging es mit Hakaphos rot weiter. Auch hier könnte man stattdessen mit Hakaphos Soft Spezial arbeiten. Vom letzten Jahr gab es dann noch den Tipp, beim letzten Umtopfen in den großen Topf gleich einen Langzeitdünger unterzumischen, der die Grundversorgung sicherstellt. Dazu hatte ich, wie oben beschrieben, den Bio-Langzeitdünger einer Gärtnerei mit 7-7-10 genutzt.

*****

Meine Empfehlung, ohne große Berücksichtigung des Vorhergegangenen:

Bei organischem Dünger kann es nach meinem Verständnis kaum zur Überdüngung kommen. Insofern wird das meine Empfehlung und um ein Beispiel zu geben: der Bio-Langzeitdünger aus der Gärtnerei aus meiner Umgebung mit NPK 7-7-10.

Meine Frau bleibt bei ihrem Rinderdung in Palletform.

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