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Lautsprecherprojekt Bass-Extender #1

Ein Bass-Extender für schwachbrüstige Lautsprecher

Für die "Studio2BR mit DT350NF" in Thailand gab es die Idee, wegen der Bass-verliebten Thais einen zusätzlichen Subwoofer bereitzustellen. Da aber inzwischen bei mir aus politischen Gründen die Tendenz besteht, nicht mehr in weitere Dinge in Thailand zu investieren, wurde der Plan geändert und ein zusätzlicher Subwoofer für die "Whisper" geplant, auch wenn diese momentan nicht im Einsatz ist. Falls Thailand wieder interessant wird, könnte man einen zweiten gleichartigen Subwoofer herstellen, der für die Whisper nicht unbedingt nötig ist, aber in Reihe zum ersten Subwoofer an einem Verstärker mit separat regelbarem Subwooferausgang (DAS-A1) in Thailand betrieben werden kann.

Auch für die Whisper gibt es einen Verstärker mit separat  regelbarem Subwooferausgang (ZK ST-21). Hier wird also ein einzelner "kleiner" (16-20 Liter) zusätzlicher Subwoofer mit einem 17cm-Chassis ausreichen. Es handelt sich dabei um den "ReSub" aus "Hobby HiFi 04/2016" mit einem 4-Ohm Reckhorn D-165-Chassis und einer Passivmembran. Während im Heft noch ein zweites Chassis als Passivmembran herhalten musste, hat Reckhorn inzwischen reagiert und eine Passivmembran mit Gewichten herausgebracht. Nach wie vor sind die Preise als moderat zu bezeichnen und daher gut für meine relativ preiswerte und qualitativ gute Whisper geeignet.

Generell kann jedes Lautsprecherpaar mit ein oder zwei solcher Subwoofer betrieben werden. (Vorsicht bei Parallelschaltung: 2 Ohm!) Man muss nur vorher überlegen, wo man die Subwooferfrequenz hinlegt und ob sich der Einsatz dieses Subwoofers überhaupt lohnt! Es wird sich kaum lohnen bei Räumen unter 15 qm oder über 50 qm, bei Lautsprechern mit einem Tieftonchassisdurchmesser von 20cm oder mehr, bei Mehrwegsystemen (5.1 oder mehr), bei einem generellen Bedarf an hohen Lautstärken oder großen Zimmern und bei Außeneinsätzen.

Die im Heft genannten 20 Hertz sind ohne Mini-DSP zwar nur schwer zu erreichen, aber mein Verstärker ist auf eine Subwooferfrequenz von 35 Hertz herunterregelbar. Bei gut 50 Hertz hat er dann -3dB, was zumindest zur simulierten Kurve der Whisper passen dürfte. Die Idee, das Bassreflexrohr der Whisper zu schließen, um den Tieftöner der Whisper zu entlasten, müsste für diesen Fall verworfen werden. Zwischen 55 und ca. 100 Hertz wäre der Bass zu gering. Wenn man allerdings die Subwooferfrequenz auf 55 Hertz einstellen würde, käme eine geschlossene Whisper in Frage, wenn auch mit deutlich weniger Bass bei 30 Hertz. Aber für ein mittelgroßes Zimmer und dem Bedarf einer "jugendlichen" Lautstärke wäre es die bessere Alternative! Vermutlich werde ich es trotz "hohen Alters" so machen.

Der elektrische Aufbau ist absolut einfach, da der Subwoofer elektrisch nur aus dem Chassis, Leitungen und Buchse besteht. Der mechanische Aufbau ist aber auch nicht viel schwieriger. Man baut eine rechteckige Box mit einer mittigen, gelochten und damit schalldurchlässigen Versteifung. Im liegenden Gehäuse jeweils links oder rechts davon das Chassis oder die Passivmembran. Generell sind im Lautsprecherbau möglichst schmale Gehäuse beliebt und so empfehle ich als Breite etwas mehr, als die Chassisbreite: 20 cm bei 19 mm dicken MDF. Um gleichlange Seiten und damit ein Dröhnen zu minimieren, schlage ich 42 cm für die Seite mit den nebeneinanderliegenden Chassis vor. Bei einem 20-Liter-Gehäuse bleiben rund 36 cm für die Tiefe übrig. Wegen einer maximalen Bassausbeute und wegen des nicht vorhandenen Bassreflexkanals, der auch unerwünschte Mitten durchlassen würde, wurde auf Füllmaterial jeglicher Art verzichtet. Die Passivmembram lässt nur sehr wenig Mitteltonanteile durch!

Dann ist da noch das zusätzliche Gewicht für die Passivmembran. Dieses bestimmt, wie tief der Subwoofer spielen kann, aber bei tieferer Frequenz wird er leiser. Ich werde mit 2 * 20 g anfangen. Das könnte für meinen Hörgeschmack und meinen Verstärker schon perfekt sein. Wer mag, kann jeweils mit einem, zwei oder drei Gewichten probehören. Der Hersteller empfiehlt bei zwei oder drei Gewichten, diese im Halbjahresrhythmus um 90 Grad zu drehen. Das könnte meines Erachtens vermieden werden, wenn man die Chassis entweder nach oben oder nach unten strahlen lässt. Nach unten, mit mindestens 5 cm Bodenfreiheit, mit quadratischer Front und doppelter Bestückung als (kabelgebundenes) Sitzmöbel, das wäre eine Idee! Bei den Preisen ist es eine Überlegung wert!

Allein der Gedanke ist schon sehr motivierend! laughing

vom 9. September 2025
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