Mini-Verstärker-Test #2
2.1-Verstärker DAS-A1
Wie auf der vorhergehenden Seite teilweise erwähnt, hatte ich diesen Verstärker dazu auserkoren, mit ihm meine nächsten Lautsprecherprojekte „Symphonie mit G20SC“ und die „Little Diamonds“ zu bestücken. Hintergrund dazu: Zwei indirekte Hinweise, dass man mit diesem Verstärker viele der Möglichkeiten zur Klangeinstellung des SigmaStudios nutzen konnte. Das war allerdings recht optimistisch, da es nicht dokumentiert war, wurde aber wegen des relativ niedrigen Preises von insgesamt 100 Euro für zwei Lautsprecherboxen von mir in Kauf genommen.
Über die chaotische Liefer- und Bestellprozedur hatte ich schon berichtet und allein das ist derzeit (Ende 2024) schon ein Grund, diesen Verstärker in Deutschland (Europa?) nicht zu nutzen!
Zum Thema SigmaStudio komme ich weiter unten. Zuerst sehe ich mir die Qualitäten des Frequenzgangs an, der wie auf der vorhergehenden Seite, durch ARTA ermittelt wurde. Wie auch schon beim ST-21 kann man leider nicht auf die (steckbaren) Potentiometer verzichten, was ursprünglich eine Idee war, um den Kabelsalat möglichst gering zu halten.
Hier die Frequenzgänge, die mit dem Höhen-Regler (Treble) einstellbar sind.
Bild rechts: Die grüne Kurve zeigt maximale Höhen und die blaue die minimalen Höhen, wobei ich anscheinend versehentlich zwischendurch den Lautstärkeregler verstellt hatte. Die violette Kurve ist die Mittelstellung.
Bild links: Im Gegensatz zum ST-21 gelang hier mit dem Treble-Regler eine ziemlich optimale Einstellung, was die annähernd gradlinige Kurve zeigt. Der 8,2 Ohm-Verlauf hat die größte Abweichung oberhalb von 10 kHz, dann folgt 6,8 Ohm und 4,7 Ohm. Bei ca. 5 Ohm wäre vermutlich das Optimum bei den Höhen. Die Bässe zeigen ein minimal besseres Verhalten bei Werten von 6,8 und 8,2 Ohm Last. Das ist aber für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar. Die 1,5 dB Unterschied bei 10 kHz sind es für manche Menschen schon! Aber durch den Höhenregler ist es in etwa ausgleichbar. Für mich ist das Verhalten im Bass und in den Höhen keine Überraschung und kann locker hingenommen werden. Das Signal-/Rauschverhältnis und der Klirrfaktor wären auch noch interessant, können aber von mir nicht gemessen werden.
Auch die Kurve des Subwooferkanals bringt keine Überraschungen. Er kann von ca. 15-55 bis 25-200 Hz bei -3 dB geregelt werden. Damit ist er aus meiner Sicht funktionaler, als der des ST-21. Auch die Kurve des Stereokanals ist besser / gradliniger. Warum? Hauptsächlich wird es am Verstärker-IC liegen, was unterschiedlich ist, aber auch die Schaltung wird eine Rolle spielen. So hat der DAS-A1 doch einige dicke Elkos mehr auf der Platine, was ein kleiner Hinweis wäre.
Kommen wir zur Verwendung von SigmaStudio!
Der DAS-A1 hatte auf der Platinenrückseite den Aufdruck „SigmaStudio“ und er hatte die „typische“ 6-polige Buchse, womit man Verstärker mit einem „Wondom-Programmieradapter“ verbinden kann. Auch die Beschriftung der sechs Anschlüsse waren mit denen des Programmieradapters identisch und wie sich zeigte, konnte der DAS-A1 generell über diese Anschlüsse angesteuert werden, wenn auch nur für winzige Augenblicke. Diese ließen aber leider keine Rückschlüsse auf eine echte Bedienbarkeit zu. Warum hat das nicht funktioniert?
Mein momentanes Verständnis ist, dass der Programmieradapter passend zum angeschlossenen Verstärker programmiert werden muss und das kann ich nicht leisten. Ich hatte das Programm zweier ähnlichen Verstärker versucht zu nutzen, aber das hatte nicht wirklich funktioniert. Immerhin war das Verhalten minimal unterschiedlich. So war bei einem Programm (für den JAB4) nur ein kurzes Kreischen aus den Lautsprechern zu hören, während beim Programm für den JAB5 alles recht ruhig blieb, bzw. für Millisekunden Musik durchließ (bei Nutzung des zugehörigen Wondom-MIUMAX-Programms). Nur zur Klarstellung: Der Verstärker ist meines Wissens von „Wuzhi“ und nicht von Wondom. Ich nutze Wondom-Produkte wegen einer gewissen Ähnlichkeit zum Testen.
SigmaStudio kommt gar nicht mit dem DAS-A1 klar, wenn ich den Wondom ICP5-Programmer nutze. USB des Programmers ist zwar grün, wird also erkannt, aber es lassen sich keine Register vom ADAU1701 und dem EEProm des DAS-A1 auslesen oder speichern.
Insofern ist der DAS-A1 momentan ein Fehlkauf! Ich hoffe, dass es irgendwann einen Programmieradapter gibt, mit dem sich dieser Verstärker programmieren lässt!
Es gibt auch noch eine „Wuzhi-App„, die aber dermaßen schlecht funktioniert und bewertet ist (1,4!), dass ich sie nur als absolut unbrauchbar bewerten kann! Wie Videos (teilweise in thailändisch) zustande kommen, mit denen man Equalizer und anderes beim DAS-A1 damit regeln kann, ist mir ein Rätsel!
Die Überraschung dieses Projekts: Ein Programmiergerät muss zuerst programmiert werden, bevor es etwas programmieren kann!
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