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Glaubenswege #20B

Christliche Liebe

Eine meiner wirklich wichtigen Fragen ist inzwischen mehr oder weniger geklärt. Es ging um mein Problem, dass ich die „leise Stimme Gottes“ nicht hören konnte. Ich hatte niemanden unter meinen Bekannten im evangelischen Glauben gefunden, der das von sich behauptet hätte oder der dafür bekannt gewesen wäre. Lediglich ein Gefühl wurden von einigen aktiven Christen beschrieben. Damit ist für mich klar, dass ich dafür nichts Spezielles tun kann. Es wird sich vermutlich im Laufe von weiteren Jahren im Glauben entwickeln.

Der nächste fragliche Punkt war die Liebe zu Gott und auch von Gott. Für mein Kopfwissen war der Punkt schon lange als erledigt abgehakt, aber irgendwann bin ich bei meinen Lieblingsversen ins Stocken geraten:

Jesus antwortete: »`Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken!´ Das ist das erste und wichtigste Gebot. Ein weiteres ist genauso wichtig: `Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.´

(Aus Matthäus 22, Verse 37-39, – Neues Leben Bibel © 2002/2006, SCM R. Brockhaus im SCM Verlag GmbH & Co. KG, Witten)

„Von ganzem Herzen“? Tue ich das wirklich? Woran erkenne ich das? Was ist mit „lieben“ genau gemeint? Ist das die gleiche Liebe, wie die, zwischen zwei sich liebenden Menschen?

Da ich durch mehrere solcher Fragen mein Zeitkontingent und viel Geduld bei den diversen Pastoren aufgebraucht hatte, habe ich mich selber aufgemacht eine Lösung zu finden.

Bekanntermaßen steht im 1. Korinther 13 einiges über die Liebe und so habe ich in meinen Studienbibeln dort angefangen zu suchen. Hier ein paar interessante, gekürzte Aussagen, die man aber nur als Kommentar und nicht als „die Wahrheit“ werten sollte.

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"Sein Wort – Meine Welt" (Elberfelder): „… Es beschreibt die harte Arbeit eines Lebensstils der Liebe. Gott will, dass Liebe mehr als eine Leidenschaft, ein romantisches Gefühl oder Rührseligkeit ist. Liebe bedeutet auch Verpflichtung, Opfer und Hingabe – Taten, die dem Gebenden wie auch dem Nehmenden zugutekommen…“. Es folgen viele Sätze, mit dem, was Liebe nicht ist oder andere, allgemein gehaltene Aussagen. Weiter geht es mit „… Wo lernen wir so zu lieben? Nur Gott kann es uns lehren…“. Es folgen Verweise auf 1. Jo 4,19 und Gal 5,22-23.

In der gleichen Quelle habe ich dann noch im Themenregister weitere Stellen zur Liebe gefunden und angesehen.
Bei 5. Mose 5,6 ist ein Kommentar eingefügt, wo es um die Liebe zum Nächsten geht: „Wie man das ganz praktisch macht, zeigen uns die zehn Gebote, die die Zusammenfassung des Gesetzes sind. Die ersten vier Gebote betreffen unsere Liebe zu Gott. Die letzten sechs Gebote betreffen die Nächstenliebe…“ Und weiter: „… Je mehr wir Gott lieben, umso mehr werden wir anderen Menschen dienen, und wenn unsere Nächstenliebe nicht erkalten soll, müssen wir ständig neue Wärme aus der Gottesliebe zuführen…“

Bei Matthäus 22,34-40 gab es einen Kommentar zu den verschiedenen Arten von Liebe: Eros, Storge, Philia und Agape. Zur Letzteren gibt es diese Erklärung: „Agape beschreibt die höchste Art der Liebe, die auf einer bewussten und absichtlichen Entscheidung beruht, einander Gutes zu tun. Antrieb ist der Entschluss desjenigen, der liebt, nicht der Wert des Empfangenden. Agape beschreibt am besten Gottes Liebe gegenüber der Welt (Joh 3,16). Es ist auch die Liebe, die Gottes Nachfolger aufweisen sollten (1. Kor 13,1-13).“ Es geht noch weiter, dass genau diese Agape durch ihn an uns gelangt ist und wir diese weitergeben sollen. Da er uns immer noch liebt, sind wir dauerhaft in der Lage, diese Liebe weiterzugeben.

"Genfer Studienbibel" (Schlachter 2000): „Liebe ist langmütig, gütig, selbstlos, wahrhaftig, hoffnungsvoll, tragfähig, nicht neidvoll, stolz, auf sich selbst ausgerichtet, grob, reizbar zum Zorn…“. „… Liebe ist einer der stärksten Begriffe, die Paulus gebraucht hat, wenn er von dem heiligen Leben spricht, zu dem wir durch die Fülle des Heiligen Geistes befähigt werden. Es umfasst sowohl die Motivation, wie auch die Tat. Liebe ist für den reifen Gläubigen kennzeichnend.“

Zwei Seiten weiter ist dieses zu finden: „… Aus Liebe für diejenigen, die nicht lieben, schenkte der Vater den Sohn, schenkte der Sohn sein Leben und sandten Vater und Sohn gemeinsam den Heiligen Geist, um Sünder aus ihrem Elend zu retten und sie zur Herrlichkeit zu führen. Wer an diese unbegreifliche Wirklichkeit der göttlichen Liebe glaubt und davon überwältigt ist, liebt Gott und seinen Nächsten, wie es das große Doppelgebot fordert (Mt 22,35-40)…". „… Liebe gegenüber Gott zeigt sich am Gehorsam aus ganzem Herzen (Joh 14,15.21.23; 1. Joh 5,3). Liebe gegenüber unserem Nächsten zeigt sich daran, dass wir bereit sind, unser Leben für sie einzusetzen (1. Joh 3,16; vgl Joh 15,12 f.)…“. „… Liebe ist eine Sache des Tuns und weniger des Fühlens. Liebe zu üben bedeutet, etwas für andere Menschen aus Erbarmen zu tun, ganz gleich, was wir persönlich für sie empfinden. An dieser aktiven Liebe gegenüber anderen werden Jesu Jünger erkannt (Joh 13,34 f.).“

"John MacArthur Studienbibel" (Schlachter 2002): „Geistesgaben waren in Korinth vorhanden (1,7); sogar die richtige Lehre war da (11,2); aber die Liebe fehlte. Deshalb kam es zu den Streitereien und Auswüchsen von Selbstsucht und Stolz, von denen die Gemeinde geplagt wurde…“. „Paulus spricht rein hypothetisch. Es gibt in der Bibel keine Lehre von einer speziellen Engelssprache, die Menschen nicht erlernen können, Liebe.“. „Doch wenn die Korinther nicht in Liebe sprachen, wäre ihr Reden nicht besser als das Geplapper und Geklapper heidnischer Rituale.“

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Für mich nehme ich mit, dass die Liebe zu Gott, Jesus und dem Heiligen Geist etwas anders „funktioniert“, als die zwischenmenschliche Liebe, was mich etwas beruhigt, da ich genau das bisher nicht gefühlt hatte. Weitere Erkenntnisse sammle ich für mich im Stillen. Ich denke, dass für jede/n etwas in dieser „kurzen“ Zusammenfassung zu finden ist, um der Liebe die passende Priorität im eigenen Leben zu geben.

vom 6. Mai 2025

Die Glaubenswege sind Geschichten, die nach meiner Entscheidung für Jesus entstanden sind. Wer Geschichten aus der Zeit davor sucht, wo es besonders um die Suche nach einem Lebenssinn ging, wird bei meinem Glaubenstagebuch fündig.

Vom 13.06.2025:
Ein Mini-Buch
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