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Enttäuscht vom Glauben?

Enttäuscht von der Kirche?

Enttäuscht von den christlichen Mitmenschen?

Enttäuscht von der Bibel?

Enttäuscht von Jesus oder von Gott?

 

In den letzten Tagen wurde mir gehäuft von Menschen (Christen) aus meinem Umfeld von großen Enttäuschungen im Bereich des Glaubens berichtet. Eine Modeerscheinung? Hängt es mit Corona zusammen?

Eine Überprüfung ergab nur eine der oben genannten Ursachen:

Enttäuschung von christlichen Mitmenschen!

Enttäuschung von der Kirche wird auch manchmal genannt. Und was Gott oder Jesus anbelangt, so wird häufig von Nicht-Christen erwartet, dass er alle bösen Dinge nicht zulässt und jedem ein sorgenfreies Leben ermöglicht. Wer beispielsweise das erste Buch Mose im Alten Testament gelesen hat, weiß, dass so etwas nicht beabsichtigt war. Aber immerhin haben die Gläubigen den Trost, dass Gott durch Gebet die Dinge erleichtern kann, die einen kaputtmachen, wenn man ihm das nötige Vertrauen schenkt, etwas platt ausgedrückt.

„Die Kirche“ ist ein komplexer Ausdruck und bedarf näherer Untersuchung. Ich mache es mir hier einfach und ordne es dem Punkt der „christlichen Mitmenschen“ zu, aus der „die Kirche“, die ich hier meine, maßgeblich besteht.

Enttäuschung über die Bibel ist mir hauptsächlich bei Nicht-Christen begegnet. Christen haben sich meistens damit abgefunden, dort hin und wieder über kleine Ungenauigkeiten zu stolpern oder auf Stellen zu stoßen, die sie nicht 100%ig verstehen. Gott kann man schließlich auch nicht zu 100% verstehen. Erfahrene Christen können dieses sporadische Nicht-Verstehen aber häufig durch Glaubenspraxis kompensieren, denn sie wissen, dass das gelebte Wort noch stärker wirkt, als das geschriebene Wort.

Nun zur

Enttäuschung von christlichen Mitmenschen!

Die Menschen, die mir ihre Geschichten erzählen, gehen davon aus, dass ich darüber Stillschweigen bewahre und das tue ich. Trotzdem möchte ich hier fiktive Beispiele bringen, die an manchen Stellen Ähnlichkeiten haben, um klarzumachen, um was es geht. Generell habe ich aber alles allgemein gehalten ohne Details zu nennen. Lediglich diejenigen, die es betrifft, könnten sich wiederfinden.

So gibt es Christen, die problemlos an diesen unsichtbaren Gott glauben können, aber nicht an den für das menschliche Auge unsichtbaren Virus, der naturwissenschaftlich nachweisbar ist, was man von Gott nicht sagen kann. Diese Christen haben sich in den Kopf gesetzt Recht zu haben, weil sie glauben, besser informiert und schlauer zu sein, als die Mehrzahl der Christen. Die Mehrzahl der Christen ist genauso davon überzeugt Recht zu haben und schon gibt es ein „Hauen und Stechen“ um einen fast unsichtbaren Virus. Ich wünsche mir, dass Diskussionen um die Existenz Gottes mit der gleichen Inbrunst geführt würden! Jedenfalls sorgt es dafür, dass die Minderheit der Christen (ohne „Virusglauben“) ausgegrenzt wird. Sie fühlen sich unverstanden und ungeliebt. Somit sind diese von den ach so glaubensstarken, perfekten und „liebevollen“ Christen enttäuscht!

In einem anderen Fall gehen sich zwei Christen schon seit längerem gegenseitig auf den Wecker und irgendwann kommt der bewusste Tropfen, der für die Explosion sorgt oder wie das heißt. Dann wird mit vergleichsweiser grober Kelle ausgeteilt und jeder ist vom anderen enttäuscht, weil er sich missverstanden oder übervorteilt fühlt. Hätte man sich schon viel früher gegenseitig klar gemacht, was nicht passt, wäre es möglicherweise nicht so weit gekommen. In diesem speziellen Fall habe ich allerdings Bedenken, dass es gut gegangen wäre. Manchmal passt „die Chemie“ einfach nicht und man kann besser überlegen, sich schon anfangs dauerhaft zurückzuziehen, bevor man immer wieder Zusammenstöße in Kauf nimmt.

Da war dann noch der Fall, wo ein Christ einem anderen per Kurzmitteilung in einem Chat einen Korb für eine Aktion gegeben hat. Der andere wusste nichts Besseres damit anzufangen, als es als allgemeingültig anzunehmen und hatte ersteren ohne Nachfrage von allen zukünftigen Aktionen ausgenommen. Da kam Stimmung auf! Der erstere: „Wieso macht der das? Kann der mich nicht leiden?“ Der andere: „Wieso sagt der so unpersönlich ab? Liegt dem nichts an mir? Will der gar nicht mehr mitmachen?“ Wenn die beiden auf die uralte Art miteinander geredet hätten, wäre es mit Sicherheit nicht passiert!

Einen hab‘ ich noch! Ein Christ fühlt sich in seiner Gemeinde nicht mehr wohl, weil dort nach seiner Ansicht nicht das stattfindet, was (auch) stattfinden sollte: Missionierung! Er wendet sich einer anderen Gemeinde zu, die deutlich aktiver ist und hofft, dass in einer solch modernen und aktiven Gemeinde auch Missionierung ein Thema ist. Dicht daneben ist auch vorbei! So ist er heutzutage Einzelkämpfer und zieht sein Missions-Ding alleine durch, in der Hoffnung, dass trotz der Einsamkeit, in die er sich dafür begibt, alles irgendwie richtig ist.

Was lernen wir daraus? Auch Christen haben Probleme! 😊

Sogar fast die gleichen, wie Nicht-Christen!

 

Aber was lernen wir wirklich daraus?

Die alte Erkenntnis, dass kein Mensch alles richtig macht! Auch wir beide nicht! Nur Gott und Jesus sind ohne Fehler! Wir sollen in Beziehungen leben, sowohl mit Gott, wie auch mit anderen Menschen. Wie kann das gehen? Jesus muss der Mittelpunkt unseres Lebens werden. Das hilft uns, unsere eigenen Fehler zu vergeben und danach auch anderen ihre Fehler zu vergeben, ohne auf sie herabzusehen. Das wäre ein guter Anfang für eine Beziehung, die langfristig halten könnte!

 

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